Anschließend beschrieb der Sondergesandte der Vereinten Nationen für die Zypernfrage, der ehemalige australische Außenminister Alexander Downer, den Stand der Dinge: Die Führer beider Seiten fühlen sich "gebunden, eine Lösung zu finden, die von beiden Seiten akzeptiert wird und zu einer strahlenden Zukunft für die ganze Insel führen werde", erklärte Downer im zypriotischen Fernsehen.
Es war das erste Treffen von Anastasiades und Eroglu seit Beginn der Finanzkrise auf Zypern. Die Vereinten Nationen versuchen damit, die 2012 ins Stocken geratenen Gespräche zur Überwindung der Teilung Zyperns wieder in Gang zu bringen. Dieses erste Treffen der Politiker mit ihren Ehefrauen sowie dem UN-Sondergesandten für die Zypernfrage und seiner Gattin hatte einen privaten Charakter. Dies betonte Downer nach dem Ende des Abendessens. Mit dem eigentlichen Beginn der Gespräche werde erst im Herbst gerechnet, hieß es aus Quellen der zypriotischen Regierung.
Die Gespräche hatten in den vergangenen vier Jahren zu keinem konkreten Ergebnis geführt. Kernproblem der Zypern-Verhandlungen sind die unterschiedlichen Vorstellungen beider Seiten über die Staatsform Zyperns nach einer Wiedervereinigung. Die griechischen Zyprioten streben eine Föderation zweier Bundesländer mit einer starken Zentralregierung an. Die türkischen Zyprioten wollen dagegen eine lose Konföderation zweier unabhängiger Staaten.
Zypern ist seit 1974 geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, die den Südteil der Insel kontrolliert, ist seit 2004 EU-Mitglied.
(Quelle: salzburg24)