Die von Madrid angeordnete schleppende Grenzabfertigung, die im Hochsommer stundenlange Wartezeiten entstehen lässt, und die Drohung, den Luftraum für Flugzeuge nach Gibraltar einzuschränken, seien "völlig überzogen". Sie schadeten zudem Tausenden Spaniern aus der Region, die in Gibraltar arbeiteten. Picardo, der der Labour Party Gibraltars angehört, unterstellt der Führung in Madrid, das autonome britische Überseegebiet wieder an Spanien anschließen zu wollen.
Spaniens Ministerpräsident Rajoy und EU-Kommissionschef Barroso haben indes in einem Telefongespräch am Montag ihre Einigkeit über eine EU-Expertenmission zum Gibraltar-Konflikt mit Großbritannien betont. "Sie waren sich einig, dass eine Erkundungsmission der EU-Kommission so schnell wie möglich an Ort und Stelle die Grenzkontrollen und den Personen- und Warenverkehr untersuchen soll", teilte die EU-Kommission nach dem Gespräch mit.
"Präsident Barroso hat seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass Spanien und das Vereinigte Königreich diese Fragen in einer Art und Weise ansprechen, die im Einklang mit ihrer gemeinsamen EU-Mitgliedschaft steht", erklärte die EU-Kommission. Ein Sprecher der EU-Kommission stellte zuvor klar, dass spanische Pläne zur Einführung einer Steuer oder Gebühr für den Grenzübertritt zu Gibraltar "illegal und nicht in Einklang mit EU-Recht" wären.
(Quelle: salzburg24)