Mit nun drei Goldmedaillen ist Domratschewa die erfolgreichste Olympionikin Weißrusslands. Sie überholte die Ruderin Jekaterina Karsten. "Unglaublich, phänomenal. Eine solche Sportlerin habe ich noch nie gehabt", sagte ihr deutscher Trainer Klaus Siebert, der vor einigen Jahren auch Österreichs Biathleten betreute, begeistert.
Zu Beginn der Spiele war die zweifache Weltmeisterin nach ihrem neunten Rang im Sprint noch bemitleidet worden, weil ihr der große Coup einfach nicht gelingen wollte. Im Verlauf ihrer Karriere musste sie schon oft getröstet werden, auch weil ihr peinliche Fehler unterliefen. Einmal gab sie in der Hektik als Führende beim Liegend-Schießen die Kugeln stehend ab - und verfehlte das kleinere Ziel fünfmal. Ein anderes Mal schoss sie, ebenfalls in Führung liegend, auf die falschen Scheiben.
Nun präsentiert sich die Frau aus Minsk in einer eigenen Liga. In der Loipe kann ihre keine Konkurrentin das Wasser reichen. Auf den 12,5 km im Massenstart fiel der eine Fehlschuss im letzten Stehend-Anschlag nicht ins Gewicht. Einerseits verschoss auch die Verfolgerin Soukalova, andererseits hätte sich die Weißrussin im Vergleich zu allen Konkurrentinnen sogar eine zusätzliche Laufrunde leisten können.
Hinter Soukalova spielte sich am Montag ein dramatischer Kampf um Bronze ab. Die ehemalige Langläuferin Evi Sachenbacher-Stehle aus Deutschland, zweifache Olympiasiegerin ohne Gewehr am Rücken, zeigte wohl das Biathlon-Rennen ihres Lebens. Sie blieb erstmals ohne Fehlschuss, gleichwohl schnappte ihr die Norwegerin Eckhoff Bronze weg. Soukalova und Eckhoff standen bei einem Großereignis zum ersten Mal in einem Biathlon-Einzelbewerb auf dem Podest.
(Quelle: salzburg24)