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Grauenhafter Fall von Lynchjustiz in Zentralafrika

Frankreich Soldaten auf schwieriger Mission
Veröffentlicht: 06. Februar 2014 12:03 Uhr
Mit Entsetzen haben Menschenrechtler auf einen neuen Fall brutaler Lynchjustiz in der Zentralafrikanischen Republik reagiert. Regierungssoldaten hatten am Mittwoch in der Hauptstadt Bangui einen mutmaßlichen muslimischen Seleka-Rebellen auf offener Straße mit Macheten und Steinen in Stücke gehackt. Anschließend verbrannten sie die Überreste des Mannes, während eine Menschenmenge dies filmte.

Die Organisation Human Rights Watch (HRW) forderte am Donnerstag eine Aufklärung dieses "barbarischen Akts" und eine strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen. Die Tat ereignete sich kurz nach dem Ende einer Rede der neuen Übergangspräsidentin Catherine Samba-Panza. Darin hatte sie auch ihren Stolz auf die zentralafrikanische Armee ausgedrückt.

Die seit dem 20. Jänner regierende Staatschefin versucht, das christlich geprägte Land wieder zu Frieden und Ordnung zu führen - bisher vergeblich. In den vergangenen Tagen kam es in verschiedenen Landesteilen erneut zu blutigen Vergeltungsakten mit Dutzenden Toten.

Seit Seleka-Rebellen vor elf Monaten Präsident Francois Bozize gestürzt und die Macht übernommen hatten, kommt es immer wieder zu schwerer, religiös motivierter Gewalt zwischen muslimischen Kämpfern und christlichen Bürgermilizen. Fast eine Million Menschen - ein Fünftel der Gesamtbevölkerung - sind nach UNO-Angaben auf der Flucht. Auch rund 4.000 Soldaten der Afrikanischen Union und 1.600 französische Soldaten konnten die Situation bisher nicht unter Kontrolle bringen.

Lynchjustiz kommt vor allem in Bangui immer häufiger vor. Allein in den vergangenen zwei Wochen seien HRW-Experten zwei Mal Zeuge geworden, wie eine aufgebrachte Menge Menschen gelyncht habe. Drei weitere Lynchattacken konnten Blauhelmsoldaten in letzter Minute verhindern.

Die französischen Soldaten werden unterdessen voraussichtlich länger als die bisher geplanten sechs Monate in der Zentralafrikanischen Republik bleiben. Eine Verlängerung ihres Mandats durch die UNO sei "wahrscheinlich", sagte Frankreichs Verteidigungsminister Le Drian am Donnerstag. Er hob zugleich hervor, dass es am Ende eine Blauhelm-Mission der Vereinten Nationen geben müsse.

(Quelle: salzburg24)

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