Die Sender sollen zu einem späteren Zeitpunkt ihren Betrieb wieder aufnehmen, aber mit weniger Beschäftigten und einer schlankeren Struktur. Die derzeit etwa 2.600 Mitarbeiter erhalten eine Entschädigung und können sich später in der neuen Organisation wieder bewerben, erläuterte der Regierungssprecher.
Beschäftigte des Senders versammelten sich nach der Ankündigung in großer Zahl vor der Zentrale in Athen. "Das ist ein totaler Schock", sagte ein ERT-Redakteur. Die Mitarbeiter kündigten an, gegen die Entscheidung zu kämpfen und riefen andere Medien dazu auf, ihre Arbeit aus Protest ebenfalls einzustellen. Die Journalisten-Gewerkschaft Poesy rief die Mitarbeiter der privaten Sender zu einem Solidaritätsstreik auf. "Die Regierung will die öffentlich-rechtlichen Sender opfern, um die Gläubiger zufriedenzustellen ", hieß es in einer Erklärung.
Die Gewerkschaft GSEE erklärte: "Der ERT gehört der griechischen Bevölkerung, er ist das einzige unabhängige Medium und muss öffentlich bleiben." Private Sender unterbrachen ihr reguläres Programm und sendeten als Zeichen der Solidarität sechs Stunden lang Wiederholungen und Werbung.
Der ERT gehört zu einer Reihe von Staatseinrichtungen, die gemäß dem Abkommen mit der Gläubiger-Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) verschlankt werden müssen. Die Troika-Missionsleiter kontrollieren gerade die Umsetzung der bisherigen Auflagen, damit in den kommenden Wochen eine weitere Zahlung von 3,3 Milliarden Euro für das überschuldete Land freigegeben werden kann.
(Quelle: salzburg24)