Südlich von Kairo kam ein Mensch bei Zusammenstößen ums Leben. Mehr als zwei Dutzend Personen wurden Sicherheitskreisen zufolge in der Nil-Stadt Beni Suef verletzt. Ein Mann sei in der zentralägyptischen Provinz Assiout erschossen worden, als Bewaffnete auf einem Motorrad das Feuer auf Demonstranten vor dem Sitz der Muslimbruderschaft eröffnet hätten, erklärte ein Mitglied der Sicherheitskräfte.
Schon am Freitag waren bei Unruhen drei Menschen getötet worden, darunter ein US-Student. US-Präsident Obama hatte beide Seiten am Samstag eindringlich zum Gewaltverzicht aufgefordert.
Bereits im Vorfeld waren schwere Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern des Islamisten Mursi befürchtet worden. Tausende Ausländer hatten Kairo bereits am Samstag verlassen. Unterstützung kam jedoch von tausenden Ägyptern aus der Provinz, die sich Sonntagfrüh auf den Weg nach Kairo gemacht hatten.
Die säkulare Opposition wirft Mursi und den islamistischen Muslimbrüdern vor, die Ideale der Revolution von 2011 zu verraten und einen ähnlich autoritären Staat wie unter Mursis Vorgänger Mubarak anzustreben. Mursi betonte indes seine Entschlossenheit, im Amt zu bleiben, bot aber zugleich erneut eine Überarbeitung der islamistisch geprägten Verfassung an.
(Quelle: salzburg24)