Einmal mehr nannte Glawischnig das Erobern eines dritten Mandats und 12,5 Prozent Stimmanteil als Wahlziel. Sorge wegen der NEOS als neuer Konkurrent hat sie nicht, stehe diese Partei - auch mit ihrem Ziel der Aufnahme in die liberale ALDE-Fraktion - doch für Deregulierung und die Senkung von Sozialstandards und damit für einen den Grünen entgegengesetzten Kurs.
Reimon sprach in diesem Zusammenhang von "Lakaien der Großindustrie". Für ihn ist aber - ebenso wie für Lunacek - die ÖVP die größte Konkurrenz bei der Wahl. Diese sei inzwischen zur "größten Lobbyistenpartei des Landes" verkommen, sagte er unter Verweis auf die Rolle des ÖVP-Abgeordneten Paul Rübig beim Zustandekommen der EU-Klimaschutzziele.
Lunacek betonte, dass "diese EU wieder ein Versprechen werden muss". Als Außenpolitikerin sei ihr klar geworden, wie sehr die EU als kooperativer Raum der Sicherheit und des Rechts geschätzt werde. Feinde dieses Projektes seine "FPÖ und Konsorten", deren Programm aus Nationalismus, Abschotten und Isolieren bestehe. Bedrohlich sei aber auch der Stillstand, dem sich SPÖ und ÖVP verschrieben hätten.
Defizite ortete sie in der europäischen Flüchtlingspolitik, bei Arbeitslosigkeitsbekämpfung und Sozialpolitik, bei der Energie, aber auch in Grundrechtsfragen. Glawischnig sah die Gegner in Großkonzernen, sei es bei der Atomenergie oder - bei den Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen mit den USA - im Lebensmittel- und Agrarbereich.
(Quelle: salzburg24)