Und auch was die Tonalität anbelangt, sei "ein bisschen" darauf zu achten, "dass nicht allzu große Gräben aufgerissen werden, die man nachher nicht mehr zuschaufeln kann", so Häupl. Er betonte, dass Österreich - gerade als kleines Land - eine handlungsfähige und sehr stabile Regierung brauche: "Das halte ich für das Entscheidende. Wenn man so will, ist der 30. September fast wichtiger als der 29. (der Wahltag, Anm.)."
Welche Regierungszusammenarbeit er nach dem Urnengang präferieren würde, wollte Häupl nicht verraten. Nach der Wahl werde man schauen, was mathematisch alles möglich sei: "Da ist ja offensichtlich viel möglich, wie ich jetzt in Salzburg sehe. Eine gemeinsame Regierung von Grünen und Stronach, das ist etwas, was ich mir bis vor kurzem noch nicht vorstellen habe können. Aber bitte sehr, ich nehme auch das zur Kenntnis." Er persönlich könne sich eine gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Team Stronach im Bund nicht vorstellen.
Häupl'sches Lob gab es für das jüngst präsentierte Konjunkturpaket der Bundesregierung, dessen Schwerpunkte u.a. auf der Anhebung der Wohnbauförderung der Länder liegen: "Ich halte das für gar nicht so schlecht. Ich verstehe da manche Kritik, die hier auch von Experten geäußert wurde, nicht."
Mit 1. Juli übernimmt Häupl den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz. Vor nicht allzu langer Zeit hat er das Zusammentreffen als "Schlangengrube" bezeichnet - im APA-Interview wandelte er das Bild nun ab in "Löwengrube". Der Wahlkampf vor der Nationalratswahl soll auf eine konstruktive Zusammenarbeit unter den Länderchefs übrigens keinen Einfluss haben: "Die nächste LH-Konferenz wird erst im November sein und bis dahin werden die - sagen wir mal - Emotionen wieder am Normallevel angelangt sein."
(Quelle: salzburg24)