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"Handgranaten-Tschusch"-Posting von FPÖ-Funktionär sorgt für Wirbel

Die Explosion ereignete sich in der Nacht auf den 11. Jänner in der Odoakergasse. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben.
Veröffentlicht: 20. Jänner 2014 15:20 Uhr
Mit dem oberösterreichischen Spitzenkandidaten für die AK-Wahl sorgt wieder ein FPÖ-Funktionär durch ein befremdliches Posting für Wirbel.

Manfred Pühringer soll das Mordopfer im Wiener Handgranaten-Fall, einen SPÖ-Kommunalpolitiker, als "Handgranaten-Tschusch" bezeichnet haben, wie "Österreich" am Montag berichtete. Für SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Horner ist Pühringer damit "untragbar".

Der FPÖ-Kandidat soll auch ein verfälschtes SPÖ-Logo gepostet haben, bei dem das "Ö" durch eine Handgranate ersetzt wurde. Für Horner sind derartige Kommentare "menschenverachtend". "Personen wie Manfred Pühringer haben in der Politik einfach nichts verloren. Sie sind eine Gefahr für die Demokratie", so der SPÖ-Landesgeschäftsführer.

"Ehre, Treue, Vaterland" tätowiert

Horner wies darauf hin, dass Pühringer bereits 2011 mit Fotos seiner Oberkörper-Tätowierung - eines Adlers und der Schrift "Ehre, Treue, Vaterland." - für Aufregung gesorgt habe. Zudem musste erst vergangene Woche der auf Listenplatz 142 gereihte FPÖ-Vertreter für die AK-Wahl in OÖ wegen seiner Vergangenheit im rechten Milieu - die Justiz hat sich deswegen mit ihm beschäftigt - auf die Kandidatur verzichten.

Die Sprecherin der oberösterreichischen Grünen, Maria Buchmayr, kritisierte die Aussagen Pühringers scharf: "Die FPÖ schafft es immer wieder, ihr bodennahes Niveau weiter zu unterbieten." Sie will sich zudem rechtliche Schritte gegen den FPÖ-Abgeordneten Elmar Podgorschek vorbehalten, der die Grünen in den "Oberösterreichischen Nachrichten" als Faschisten bezeichnete.

Hintergrund des grün-blauen Scharmützels ist die Einstellung des Verfahrens gegen einen oberösterreichischen Polizisten, der im Internet eine umgetextete Bundeshymne - "Land der Museln, Sozialbetrüger, der linken Demonstranten, Räuber, Diebe und Asylanten" - gepostet haben soll. Podgorschek dazu in der Innviertler Ausgabe der OÖN: Die Einstellung sei gerechtfertigt, Meinungsfreiheit stehe über allem. "Sie (die Grünen, Anm.) sind für mich die Faschisten der Gegenwart." Die Grünen wollen mit parlamentarischen Anfragen dennoch an der Causa dranbleiben.

„Für mich ist die Aufregung der SPÖ und die an mich gerichtete Rücktrittsaufforderung rund um mein Facebook-Posting inhaltlich schwer nachvollziehbar. Also muss es sich wohl um den Versuch eines Ablenkungsmanövers handeln. Die Geschmacklosigkeit des Postings war mir im ersten Moment nicht bewusst, ich habe dieses aber zwischenzeitlich gelöscht. Jedoch kann ich daraus keinen Grund für einen Rücktritt ableiten", reagierte der Landesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer, Manfred Pühringer auf die Forderung nach personellen Konsequenzen seiner Person gegenüber.

Granatenexplosion in Wien - Motiv weiterhin rätselhaft

Indes hat die Wiener Polizei mehr als eine Woche nach der Explosion einer Handgranate und zwei Toten in einem Auto in Wien-Ottakring nach eigenen Angaben weder konkrete Hinweise auf die Täter noch ein Motiv. In dem BMW starb ein oberösterreichischer Spediteur und Kommunalpolitiker durch drei Schüsse aus einem Revolver, ein gebürtiger Deutscher wurde durch die Explosion tödlich verletzt.

Weitere Projektile - etwa von Fehlschüssen - seien in dem Auto nicht gefunden worden, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Montag. Der Geländewagen wurde akribisch untersucht, er werde jetzt noch in Einzelteile zerlegt, sagte Keiblinger. Zum Kaliber macht die Polizei keine Angaben. "Das Gutachten dazu ist noch ausständig", sagte der Polizeisprecher lediglich. Es ist eines von mehreren, die seinen Angaben zufolge vermutlich nicht in der laufenden Woche vorliegen werden. Untersucht wird unter anderem noch das Fabrikat der Handgranate.

Spediteur aus Mondsee wurde erschossen

Ermittlungen gibt es auch zu den Firmen der Toten. Der gebürtige Deutsche betrieb einen Handel mit Schmier- und Treibstoffen. Laut APA-Informationen wird nun auch in Richtung Mineralölsteuerbetrug ermittelt. Die Unternehmer dürften wegen gepanschtem Diesel in der Vergangenheit schon einmal ins Visier der Behörden geraten sein. Im Kofferraum des Fahrzeugs fanden die Ermittler mehrere leere Kanister.

Die Explosion ereignete sich in der Nacht auf den 11. Jänner in der Odoakergasse. Erst bei der Obduktion stellte sich heraus, dass der Spediteur aus Mondsee nicht durch die Detonation der Handgranate starb, sondern unmittelbar zuvor erschossen worden war. Der oder die Täter befanden sich auf dem Rücksitz. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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