Die Bürger sollten "Gerüchten über Siegesparaden" keinen Glauben schenken und sich vor der offiziellen Bekanntgabe der Ergebnisse nicht versammeln, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Der geistliche Führer Ayatollah Ali Khamenei hatte zur massenhaften Teilnahme aufgerufen, um dem Westen entschlossen entgegentreten zu können.
Moderate und Reformer setzten bei der Wahl des Nachfolgers von Mahmoud Ahmadinejad gemeinsam auf den gemäßigten Kleriker Hassan Rohani. Für die Konservativen traten der aktuelle Atomunterhändler Saeed Jalili, Teherans Bürgermeister Mohammad Bagher Ghalibaf und der langjährige Außenminister Ali Akbar Velayati an. Der langjährige Kommandeur der Revolutionsgarden, Mohsen Rezai, und der einstige Minister Mohammad Gharazi galten als chancenlos.
Khamenei griff bei seiner Stimmabgabe die US-Regierung wegen ihrer Kritik an der Wahl an. "Zur Hölle mit Euch", die nicht mit der Weise der Abstimmung einverstanden sind, sagte Khamenei. Das US-Außenministerium hatte am Donnerstag erklärt, "nach internationalem Standard ist diese Wahl nicht frei, fair oder transparent".
Die USA, die UN und die EU haben den Iran wegen des Atomstreits mit Sanktionen überzogen, die in zum Teil spürbare Folgen in der Wirtschaft des ölexportierenden Landes hinterlassen haben. Der Iran hat nach Angaben von Händlern in den zwei Wochen vor der Wahl mehr als 800.000 Tonnen Getreide importiert. Damit solle die Versorgung sichergestellt werden, falls es im Gefolge der Abstimmung wie 2009 zu Protesten kommen sollte.
(Quelle: salzburg24)