"Wir sind nicht hier, um kurzfristig Geld zu verdienen", betonte Kanoria bei dem Gespräch in Klagenfurt. Seine Familie, die in Indien sehr erfolgreiche Unternehmen führen würde, habe ihre Grundsätze. "Wir haben sehr tiefe Wurzeln." Überall, wo man sich engagiere, sei dies langfristig angelegt, man habe ein "konservatives Geschäftsmodell".
"Ich habe in Großbritannien Pflegeheime mit insgesamt fast 1.000 Mitarbeitern, ich führe diese seit 15 Jahren." Auch in schwierigen Zeiten habe er nie daran gedacht, aus dem Geschäft auszusteigen, "das ist nicht unsere Art".
Dass er die Hypo Österreich zum halben Buchwert billig erworben habe, weist Kanoria zurück. "Keine Bank wäre derzeit zum Buchwert verkäuflich, wir haben ja auch umfangreiche finanzielle Verpflichtungen übernommen." Für den Kaufpreis von kolportierten 65 Mio. Euro müsse er sich jedenfalls kein Geld ausborgen, meinte der Chirurg und Betriebswirt auf eine entsprechende Frage.
Dass er zusätzlich Geld in die Hand nehmen wird müssen, um das Geldinstitut für die Zukunft fit zu machen, sei ihm klar. Die Vorschriften und Regulierungen würden immer strenger, Banken müssten inzwischen auch für juristische Risiken finanziell vorsorgen, zusätzlich zu den Kreditvorsorgen.
Mit dem Closing rechnet Kanoria Ende November, Anfang Dezember. Ob die Zustimmung der Bayerischen Landesbank bereits vorliegt, konnte er nicht sagen. Detailpläne über die Zukunft der Bank könne er vor dem Closing noch nicht bekanntgeben, meinte er. In einem Detail legte er sich aber bereits fest: "Wir haben keine Absicht, Mitarbeiter zu kündigen. Es ist ohnehin schwierig, gute Leute zu engagieren."
Die Umbenennung der Bank steht bereits fest, dass die Marke "Hypo" beschädigt ist, streitet Kanoria nicht ab. Wie das Institut künftig heißen wird, ist aber noch offen. Der Name soll jedenfalls die "Kärntner Wurzeln" betonen. Ein Engagement der Hypo in Asien ist derzeit nicht angedacht.
(Quelle: salzburg24)