Veröffentlicht: 23. März 2012 19:25 Uhr
Zum Auftakt der englischen Wochen trifft die Hütter-Elf heute auf den FC Lustenau. Krank? Mitnichten. In Altach grassiert zwar das Fieber, doch das soll einzig und allein für ein prall gefülltes Stadion sorgen. Denn um 18.30 Uhr wird heute in der Cashpoint-Arena das erste von fünf Ländle-Derbys in diesem Frühjahr angepfiffen – unter gänzlich konträren Voraussetzungen.
Zellhofer bester FCL-Torschütze
Beim FC Lustenau setzt Trainer Damir Canadi im Angriff nach dem verletzungsbedingten Ausfall von David Witteveen bzw. der „Strafversetzung“ von Stefan Rieß auf Florian Zellhofer. Der 23-jährige hat in dieser Saison sechs Tore erzielt und hat drei Vorlagen auf seinem Konto. Der frühere St. Pöltner freut sich auf das erste Derby in der Rückrunde. Dass sein Team zum aktuellen Tabellenführer muss, stört den Niederösterreicher wenig: „Wir fahren dort hin, um zu gewinnen“, meint er selbstbewusst und fügt hinzu: „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen.“ Die Stimmung im Lager der Blau-Weißen sei nach dem 2:0-Erfolg über BW Linz auf jeden Fall sehr gut. Der Sieg habe Selbstvertrauen gegeben und man habe gesehen, dass die Mannschaft absolut intakt sei. „Wir werden versuchen, den Altacher Spielaufbau so früh wie möglich zu stören. Wichtig wird sein, dass wir in der Defensive stabil sind, denn nach vorne haben wir genug Qualität, um Tore zu erzielen.“ Gleichzeitig ist ihm aber bewusst, dass die Partie in der Cashpoint-Arena eine „richtig harte Nuss“ wird. „Auch wenn Altach zuletzt nicht so gut gespielt hat, sind sie immer noch Tabellenführer in der Liga.“ Vom Klassenerhalt ist Zellhofer überzeugt. Er glaubt aber, dass sowohl das Titelrennen als auch der Kampf gegen den Abstieg bis zum Ende spannend bleiben werden.Das sagen die Trainer
Damir Canadi, FC Lustenau Wir wollen gewinnen, Altach muss gewinnen. Altach hat die beste Mannschaft der Liga, um uns zu schlagen, müssen sie aber 100 Prozent geben. Wichtig wird für uns sein, dass wir dem Gegner die Räume so eng wie möglich machen. Wir haben Respekt, aber keine Angst. Adi Hütter, SCR Altach Wir haben nur einen Gedanken: Wir wollen das Spiel gewinnen. Wichtig wird sein, dass wir an unsere Leistung aus der zweiten Halbzeit in St. Pölten anschließen. Für uns ist jetzt die Phase da, wo wir den Kampf annehmen müssen. Der Respekt ist da, aber die Klasse spricht für uns.Einst „Hofnarr“, nun der Herausforderer
Austria gegen LASK ist auch ein Duell der Trainer Kolvidsson und Schachner. Sie schätzen sich, mehr noch: Sie mögen sich. Die Rede ist von den Trainern Helgi Kolvidsson (Austria Lustenau) und Walter Schachner (LASK Linz). Im Reichshofstadion kommt es heute (18.30 Uhr) zu einem nicht unbedeutenden Wiedersehen. Denn mit einem Sieg des „Lehrlings“ über den Meister könnte die Austria, die auch ihre nächsten drei Spiele im Heimstadion bestreitet, im Titelkampf – zumindest – das Zünglein an der Waage werden. Für die VN haben die beiden Feldherrn im Vorfeld der Partie ihre Erinnerungen an den nunmehrigen Kontrahenten preisgegeben. War doch Schachner Anfang 2000 zwei Jahre Trainer von Kolvidsson beim FC Kärnten. Klar, dass sich der 55-jährige Steirer da auch an eine lustige Begebenheit mit seinem Spieler erinnert. „Wir waren auf der Burg Friesach eingeladen und mussten alle mittelalterliche Kleidung tragen. Helgi hat sich als Hofnarr verkleidet und Saltos und Räder geschlagen. Später haben sie mich noch eingesperrt.“ Im Gespräch wird schnell klar, dass „Schoko“ den Isländer als Spieler geschätzt hat. „Zweikampfstark, enorme Sprungkraft, ein echter Innenverteidiger eben“, so Schachner. „Und er war immer gut drauf, hat für Stimmung gesorgt. Helgi war in der Mannschaft hoch angesehen, ein echter Leadertyp.“ Interessiert beobachtet Schachner nun den Weg von Kolvidsson als Trainer – und stellt fest: „Für einen Trainer lässt er sehr offensiv und modern spielen.“Hohe Meinung von Schachner
Die Komplimente des Lehrmeisters gibt Kolvidsson gerne zurück. „Er ist ein Trainer, der mich geprägt hat, als Spieler als auch danach meine Arbeit als Coach. Wir hatten eine richtig gute Zeit, auch menschlich war er top. Ich konnte mir einige Dinge abschauen.“ Auch nach ihrer Zeit beim FC Kärnten führten die Wege beider immer wieder zusammen – ob bei einem Benefizspiel in Klagenfurt oder einem gemeinsamen Bekannten in Kärnten. Und nun stehen sich die einstigen Weggefährten als Trainer gegenüber. „Für mich ist das eine große Ehre“, sagt der 40-jährige Isländer. Aus vier mach drei – keine leichte Aufgabe für Austria-Trainer Helgi Kolvidsson. Die Ausländerfrage steht bei den Grün-Weißen im Mittelpunkt. Keine andere Mannschaft in der Liga verfügt über derart starke Ausländer wie die Lustenauer. Und weil Soares und Boya gesetzt sind, trifft es einen aus dem Duo Felix Roth/Sascha Boller. Für Kolvidsson bei der Entscheidungsfrage wichtig: Wie war das Training? Wie spielt der Gegner? Und wer harmoniert mit wem am besten?(Quelle: salzburg24)