Die beiden Franzosen waren für eine Reportage bei der Malischen Solidaritätsbank in Kidal. Ihre Entführer hätten mit ihnen die Stadt verlassen, verlautete aus Militärkreisen. Seit etwa 13.00 Uhr hatte es keinen Kontakt mehr zu den Reportern gegeben, teilte RFI am Abend mit.
Kidal liegt rund 1.500 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako an der algerischen Grenze und ist eine Hochburg der Tuareg-Rebellen und ihrer Nationalen Bewegung der Befreiung von Azawad (MNLA). Anfang vergangenen Jahres starteten die Tuareg eine Rebellion, weil sie sich von der Regierung im Süden an den Rand gedrängt sahen. Nach ersten Erfolgen wurden sie von Islamisten zurückgedrängt, mit denen sie zunächst verbündet gewesen waren.
Mit französischer Militärhilfe starteten schließlich afrikanische Streitkräfte Anfang dieses Jahres eine Offensive gegen die islamistischen Milizen, die inzwischen fast den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht hatten und Richtung Süden vorrückten. Nachdem die Aufständischen erfolgreich zurückgedrängt worden waren, wurden Ende Juli Präsidentschaftswahlen abgehalten.
Präsident Hollande sprach in einer Erklärung von einer "verabscheuungswürdigen" Tat. Für Sonntag rief er die mit der Aufklärung der "Umstände der Tötungen" befassten Minister zusammen. Die französische Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.
Die EU bedauerte die "schändliche Ermordung" der Journalisten. Ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Ashton sagte am Samstagabend in Brüssel, dieses Verbrechen dürfe "nicht ungestraft bleiben". Die EU werde daher "mit Entschlossenheit ihre Unterstützung für die malischen Behörden in deren Kampf gegen den Terrorismus und deren Bemühungen zur vollen und dauerhaften Wiederherstellung der staatlichen Autorität, der Ordnung und der Sicherheit im gesamten Territorium Malis fortsetzen".
(Quelle: salzburg24)