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Iran lädt IAEO zu Inspektion von Reaktor ein

Veröffentlicht: 28. November 2013 15:45 Uhr
Die iranische Regierung hat Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) zur Inspektion des umstrittenen Schwerwasserreaktors Arak eingeladen. Der Besuch sei für den 8. Dezember vorgeschlagen worden, teilte IAEO-Chef Yuyika Amano am Donnerstag in Wien mit. Zuletzt hatten IAEO-Inspektoren die Anlage im August 2011 in Augenschein genommen.

Amano betonte vor den Vertretern von 35 Ländern die Bedeutung dieser einzelnen Schritte, forderte den Iran aber zugleich zu weiterem Entgegenkommen auf. Iran müsse die internationalen Vereinbarungen über Kontrollmaßnahmen in vollem Umfang umsetzen. "Es ist ein wichtiger Schritt vorwärts, aber es bleibt viel zu tun", sagte Amano vor dem Gouverneursrat.

Mit der Einladung erfüllt der Iran eine seiner Verpflichtungen aus dem am Sonntag getroffenen Atom-Abkommen mit den fünf UNO-Vetomächten (USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China) und Deutschland. Der Schwerwasserreaktor in Arak wird vom Westen beargwöhnt, weil darin in der Theorie waffenfähiges Plutonium hergestellt werden kann. Dem Abkommen vom Sonntag zufolge darf Teheran Arak in den kommenden sechs Monaten nicht hochfahren oder Brennelemente dorthin transportieren.

IAEO-Experten haben der Anlage in der Vergangenheit zwar regelmäßig Besuche abgestattet, doch seit 2006 habe die Behörde keine aktuellen Detailpläne über das Projekt erhalten, heißt es in Wien. Die nun eingegangene Einladung zur Inspektion befolgt auch eine Vereinbarung zwischen Teheran und IAEO-Chef Amano vom 11. November, mit der sich der Iran zu mehr Transparenz hinsichtlich seines Atomprogramms verpflichtete.

Die Genfer Vereinbarungen zwischen der 5+1-Gruppe und dem Iran hätten auch erhebliche Konsequenzen für die IAEO als Überwachungs-Behörde. Die genauen Folgen der erweiterten Kontrollen für die Finanz- und Personalausstattung der IAEO seien aber noch nicht absehbar. Diese Analyse werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte Amano.

Der Westen und Israel verdächtigen die Islamische Republik, unter dem Deckmantel der zivilen Kernkraftnutzung nach der Atombombe zu streben. Das Abkommen vom Sonntag sieht unter anderem vor, dass der Iran sein Programm zur Urananreicherung erheblich einschränkt. Im Gegenzug sollen erste Sanktionen des Westens gelockert werden. Binnen sechs Monaten soll dann ein dauerhaftes Abkommen ausgehandelt werden, um den Atomkonflikt beizulegen.

Unterdessen hat die IAEO nach eigenen Angaben Hinweise auf eine Wiederinbetriebnahme des nordkoreanischen Plutoniumreaktors Yongbyon. Auf Satellitenbildern der Anlage seien Aktivitäten zu erkennen, "die dem Bemühen um Wiederinbetriebnahme entsprechen", sagte IAEO-Chef Amano. Da die IAEO aber keinen Zugang zu Yongbyon habe, sei es ihr letztlich "unmöglich festzustellen, ob der Reaktor wieder hochgefahren" worden sei.

(Quelle: salzburg24)

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