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IS-Jihadisten töteten in Syrien 115 Menschen

Veröffentlicht: 18. Juli 2014 17:03 Uhr
Bei der Eroberung eines syrischen Gasfeldes haben Kämpfer der Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) laut Aktivisten mindestens 115 Menschen getötet. Bei den Opfern handle es sich überwiegend um regierungstreue Milizionäre und zivile Sicherheitsleute, doch seien auch elf Mitarbeiter der Gasförderanlagen von Shaar darunter, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag.

Ihr Leiter Rami Abdel Rahman warf der IS Kriegsverbrechen vor. Die Eroberung des Shaar-Feldes in der Provinz Homs am Donnerstag sei "der größte Anti-Regime-Einsatz" der IS-Extremisten, seit diese im vergangenen Jahr in den syrischen Bürgerkrieg eingriffen, erklärte die Beobachtungsstelle. Die Organisation hatte die Opferzahl zuvor mit 90 angegeben, darunter 25 zivile Mitarbeiter des Gasfeldes östlich der Wüstenstadt Palmyra. Das Schicksal von 250 weiteren Menschen, die sich auf dem Gelände aufhielten, blieb zunächst ungeklärt.

In Videos, die offenbar von den Extremisten aufgenommen und auf das Onlineportal YouTube gestellt wurden, waren Dutzende Leichen zu sehen. Viele von ihnen waren verstümmelt. Ein Video zeigte einen Islamisten, der vor Leichen posierte und überwiegend auf Deutsch durchmischt mit arabischen Ausdrücken redete. Die Regierung bestätigte die Anzahl der Toten offiziell nicht, Anhänger der Führung in Damaskus veröffentlichten jedoch Fotos der Opfer und bezeichneten ihre Ermordung als "Massaker".

"Die Beobachtungsstelle verurteilt Massenexekutionen als Kriegsverbrechen", sagte Rahman. Dabei spiele es keine Rolle, welche Seite sie verübe und ob die Opfer Zivilisten oder Kämpfer seien: "Es sind Kriegsgefangene, sie dürfen nicht hingerichtet werden." Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein dichtes Netzwerk an Ärzten und Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Am Donnerstag hatte auch der Gouverneur der Provinz Homs den Angriff auf das Gasfeld bestätigt. Die IS-Extremisten hatten zuvor bereits die ölreiche Provinz Deir Essor zwischen Homs und der Grenze zum Irak unter ihre Kontrolle gebracht. Die Bewegung Islamischer Staat hat nach der Eroberung großer Gebiete im Irak und in Syrien im vergangenen Monat ein "Kalifat" ausgerufen. Anrainer und Aktivisten berichteten von zahlreichen grausamen Verbrechen bis hin zu Kreuzigungen, mit denen die Islamisten unter ihren Gegnern Angst und Schrecken verbreiten.

(Quelle: salzburg24)

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