Am Donnerstag waren sechs Palästinenser verhaftet worden unter dem Verdacht, Steine auf Polizisten geworfen zu haben. Der einzige Zugang für Nichtmuslime wurde geschlossen.
In den vergangenen Tagen war es am Tempelberg wiederholt zu Ausschreitungen gekommen. Am Mittwoch nahmen israelische Sicherheitskräfte acht Juden fest bei dem Versuch, den Tempelberg zu betreten und dort ein Schlachtopfer zum Pessach-Fest durchzuführen.
Auf dem Tempelberg, den die Araber Al-Haram Al-Sharif (Edles Heiligtum) nennen, stehen der islamische Felsendom und die Al-Aksa-Moschee, das drittwichtigste islamische Heiligtum nach Mekka und Medina. Die Moschee ist auf den Ruinen des zweiten jüdischen Tempels erbaut, von dem gemäß der Überlieferung nach der Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 nach unserer Zeitrechnung nur noch eine Wand erhalten ist - die religiösen Juden heilige Klagemauer.
Um die Nutzung des Orts gibt es immer wieder heftige Auseinandersetzungen zwischen beiden Religionsgruppen. Viele Muslime befürchten, dass extremistische Juden ihre Ankündigung wahr machten könnten, dort "für die Ankunft des Messias" einen dritten Tempel zu errichten.
In der Jerusalemer Altstadt gelten während der Feiertage erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Zu den traditionellen Karfreitagsprozessionen auf der Via Dolorosa werden den ganzen Tag über tausende Pilger und Besucher erwartet. In der Grabeskirche versammelten sich seit den frühen Morgenstunden zahlreiche Gläubige verschiedener Konfessionen zur Feier des Leidens und Sterbens Christi. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, feierte am frühen Morgen mit hunderten katholischen Gläubigen den traditionellen Passionsgottesdienst.
(Quelle: salzburg24)