S24 Archiv

Italiens Regierung für neues Einbürgerungsrecht

Rom will Staatsbürgerschaft bei Geburt in Italien
Veröffentlicht: 23. Dezember 2013 15:57 Uhr
Während in Italien weiterhin über die schwierigen Lebensbedingungen von Flüchtlingen in italienischen Auffanglagern gestritten wird, hat sich Premier Enrico Letta für eine Reform der Einbürgerungsregeln ausgesprochen. Letta sprach sich für die Einführung des "Ius Solis" aus, wonach alle von Ausländern in Italien geborenen Kinder die italienische Staatsbürgerschaft erhalten würden.

Kinder von Ausländern, die in Italien geboren wurden, können erst ab 18 Jahren die italienische Staatsbürgerschaft erhalten. Dies erschwere ihre Integration, behauptete Letta bei einer Pressekonferenz am Montag in Rom. Er sprach sich auch für eine Reform des geltenden Einwanderungsgesetzes aus. Dieses bestrafe die illegale Einwanderung.

Die Reform des Einwanderungsgesetzes sei notwendig geworden, nachdem sich die Zahl der Flüchtlinge, die Italien über das Mittelmeer erreichten, im letzten Jahr verdreifacht habe. Letta lobte die Resultate der verstärkten Patrouillenfahrten der italienischen Marine im Mittelmeer zur Rettung von Flüchtlingen in Seenot. Hunderte Soldaten seien seit Oktober im Einsatz. Damit seien 2.000 Menschenleben gerettet und der Menschenhandel aktiv bekämpft worden.

Inzwischen setzte der italienische Parlamentarier Khalid Chaouki, der am Sonntag ins Flüchtlings-Auffanglager der Insel Lampedusa eingezogen war, seinen Protest fort. Sollte es zu keiner Besserung der Lebensbedingungen der Flüchtlinge auf Lampedusa kommen, sei er bereit, Weichnachten im Auffanglager zu verbringen. Er wolle somit seine Solidarität mit den Flüchtlingen auf der Insel signalisieren, sagte der 31-jährige Parlamentarier der Mitte-links-Gruppierung "Demokratische Partei", der marokkanischer Abstammung ist.

Seit Tagen tobt in Italien ein Streit über die Behandlungen von Flüchtlingen auf Lampedusa. Bilder des staatlichen Rundfunks RAI zeigten, wie sich Migranten im dortigen Flüchtlingslager reihenweise im Freien nackt an einer Wand aufstellen mussten, um dann in winterlicher Kälte mit einem Mittel gegen die Krätze abgespritzt zu werden. Die italienische Regierung hatte daraufhin den Vertrag mit der Genossenschaft aufgelöst, die für die Verwaltung des Flüchtlingslagers auf der Insel Lampedusa zuständig war.

Innenminister Angelino Alfano ordnete Inspektionen in allen Flüchtlingslagern Italiens an. Die Würde der Migranten müsse respektiert werden, betonte Alfano. Die Inspektionen wurden beschlossen, nachdem sich acht nordafrikanische Migranten aus Protest gegen ihre Festnahme in einem Auffanglager in der Nähe von Rom den Mund zugenäht hatten.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken