Der österreichischen Bundesregierung liegen keine Informationen vor, wonach auch Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) vom US-Geheimdienst NSA ausspioniert worden ist. "Bei uns gibt es keine konkreten Anhaltspunkte oder Verdachtsmomente, dass etwas passiert ist", verlautete am heutigen Donnerstag auf APA-Anfrage aus dem Bundeskanzleramt in Wien. Die Telefone des Kanzlers würden abgeschirmt, hieß es.
Die deutsche Bundesregierung hatte am Mittwoch bestätigt, dass sie über Informationen verfüge, wonach die NSA auch das Mobiltelefon von Kanzlerin Angela Merkel abgehört habe. Merkel rief daraufhin persönlich bei US-Präsident Barack Obama an, um gegen solche Lauschangriffe zu protestieren. Für Donnerstagnachmittag wurde der US-Botschafter in Berlin, John B. Emerson, ins Außenamt zitiert.
Außenminister Spindelegger strebt in der Affäre um Überwachungsaktionen ein eigenes Abkommen Österreichs mit den USA an. In diesem müsste der Datenschutz als Recht klargestellt und beachtet werden, sagte Spindelegger am Donnerstag beim EVP-Treffen vor dem EU-Gipfel in Brüssel.