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Keine weiteren Festnahmen in Schlepper-Causa

Nicht alle sind mit Abschiebungen einverstanden
Veröffentlicht: 01. August 2013 13:18 Uhr
Im Zusammenhang mit der jüngsten Schlepper-Causa gibt es vorläufig keine weiteren Festnahmen. Man sei derzeit unter anderem mit den Auswertungen der Einvernahmen beschäftigt, hieß es im Bundeskriminalamt auf Anfrage der APA. Nähere Details wurden nicht bekanntgegeben. Insgesamt wurden bisher sieben Personen festgenommen, drei von ihnen gehören zur Gruppe der sogenannten Votivkirchen-Flüchtlinge.

Die sieben Festgenommenen sollen aber nicht an der Spitze jener Gruppe stehen, die einen größeren Schlepperring für Flüchtlinge aus Pakistan aufgezogen haben soll: "Die sieben sind nicht die Köpfe der Gruppe. Sie haben keine Millionen kassiert, wie kolportiert wird", wird die Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft Nina Bussek im "Kurier" zitiert.

Rund 1.000 Personen vorwiegend aus Pakistan sollen von der Schlepper-Bande nach Europa gebracht worden sein, jeweils über die "Balkanroute", das ist derzeit der beliebteste Weg von Kleinasien nach Österreich. Diese Route führt über den Iran in die Türkei und von dort in Richtung Österreich entweder über Bulgarien, Rumänien und Ungarn oder über Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn. Eine weitere große Schlepper-Route nach Österreich kommt über Weißrussland und Polen und wird vor allem von Tschetschenen genützt.

Dass Schlepper trotz der hohen Tarife - im aktuellen Fall laut Bundeskriminalamt bis zu 10.000 Euro - von Flüchtlingen bezahlt werden, hängt damit zusammen, dass es angesichts fehlender Visa kaum möglich ist, die lange Reise in den EU-Raum anzutreten. Was die Schlepper angeht, sind unter ihnen durchaus auch ehemalige Flüchtlinge, die ihre "Schulden" auf diesem Weg abbauen, wie Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle für Menschenhandel und Schlepperei im Bundeskriminalamt in "Salzburger Nachrichten" und "Wiener Zeitung" kundtat. Ob dies bei den Votivkirchen-Flüchtlingen der Fall sein könnte, wird nicht kommentiert.

Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig ortet in den plötzlichen Abschiebungen sowie Festnahmen von Flüchtlingen indes erste Vorboten von Schwarz-Blau. "Es ist nicht zu leugnen, dass sich die ÖVP in Richtung FPÖ hinneigt", sagte sie am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Ihre Aussage, die Volkspartei sei "moralisch verwahrlost", will sie nicht zurücknehmen: "Ich sehe keinen Anlass mich zu entschuldigen."

(Quelle: salzburg24)

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