Bereits am 23. Juni konnten die letzten Bestände von Chemiewaffen aus Syrien abtransportiert werden. Sie werden derzeit auf dem US-Spezialschiff "MV Cape Ray" hydrolysiert. Dieser Prozess wird nach Angaben von Hauptmann Peter Glittenberg, der von Jänner bis Anfang Juli an der Mission beteiligt war, noch bis zu 90 Tage dauern - abhängig von der Wetterlage. Da die Konvention neben der funktionellen Zerstörung der syrischen Produktionsanlagen von C-Waffen - sie ist bereits abgeschlossen - auch deren physische Zerstörung vorsieht, wird die Arbeit der Organisation mit Sitz in Den Haag erst Mitte nächsten Jahres beendet sein, erklärte Glittenberg, der für die Logistik der Mission verantwortlich war.
Glittenberg erwähnte auch Gerüchte, dass nicht nur das syrische Regime von Bashar al-Assad, sondern auch die Aufständischen im Besitz von Chemiewaffen sein sollen, bestätigte diese aber nicht. Er versicherte jedoch, dass alle chemischen Kampfstoffe, die von Damaskus offengelegt wurden, "zu 100 Prozent entfernt" wurden. Einziges Problem: Deren Offenlegung erfolgte freiwillig. Nachdem die USA angesichts eines Giftgas-Angriffes nahe Damaskus im August 2013 dem syrischen Machthaber mit einem Militärschlag drohte, hatte dieser der Vernichtung zugestimmt.
Österreichs Beitrag zur Mission habe "wesentlich" zu ihrem Erfolg beigetragen, zeigte sich Glittenberg überzeugt. Neben dem Hauptmann war mit Frank Krawinkler ein weiterer Österreicher als Leiter der Abteilung Operation und Planung an der Mission beteiligt. Die Zerstörung der Chemiewaffen trage zum Schutz Europas und deshalb auch zur Sicherheit in Österreich bei, erklärte auch Minister Klug. Denn gelangten die Kampfstoffe in die falschen Hände, stelle dies eine "unberechenbare Gefahr" für die Sicherheit Europas dar.
(Quelle: salzburg24)