Veröffentlicht: 29. April 2012 08:55 Uhr
Das Geheimnis wurde gelüftet, Boris Lauterbach von "Fettes Brot" gab am Samstag das Überraschungskonzert. Mit im Gepäck hatte er sein brandneues Solo-Album "Der König tanzt". Mit VIENNA.AT plauderte er vor dem Gig über das "Gekuschele" in der deutschen Musikszene, den Tanz als Metapher, und wieso sich derzeit alles dreht und dreht.
König Boris eben kein "ein Purist"
Auffällig bei seinem Soloalbum ist der Stil: "Bad Dream Pop" nennt Boris Lauterbach den Sound. Mit seinem Freund und Musikerkollegen Arne Diedrichson nahm er das Material dazu auf. Herausgekommen ist zeitgemäßer und tanzbarer Elektropop mit Rückgriffen auf die 80er-Jahre. Von HipHop zu elektronischen Elementen also und zu neuen Stilrichtungen, wie man sie von "Fettes Brot" nicht gewohnt ist. "Warum auch, es wäre ja sinnlos, wenn ich das Gleiche machen würde! Ich war nie ein Purist, der meint, er mache nur eine Musikrichtung. Und in dieses Album hab ich mein ganzes Herzblut gesteckt." Wichtig wäre ihm gewesen, damit zu überraschen und herauszufordern. Auch sein Präsentieren als Kunstfigur des "Königs" hat Boris Lauterbach bewusst gewählt. "Im Moment sieht man gerade in der deutschen Musikbranche viele Künstler, die einfach nur in ihren T-Shirt dasitzen und sich ihre Probleme von der Leber singern. Es wird gekuschelt, es ist eintönig geworden. Mein Album sollte genau das nicht sein."Und alles dreht sich, dreht sich, dreht sich
Die Single "Und alles dreht sich" erobert hierzulande gerade die Charts. Wieso die viele Dreherei und das ganze Tanzen? "Der Tanz ist natürlich metaphorisch gemeint. Es geht stark um die Trends und Probleme der Gegenwart, und um die Überforderung, die viele Menschen durch den ständigen Druck unserer rasend schnellen Leistungsgesellschaft spüren - die sich eben ständig um uns dreht." Gedreht hat es sich am Samstag Abend auch bei dem Konzert Flex beim FM4-Überraschungskonzert, als Boris Lauterbach und Band mit einem fröhlichen "Hallo Wien!" die Zuseher zu tanzenden Königen und Königinnen machten. Dabei wurde aber nicht exzessiv herumgewirbelt, es war ein angenehmer, mal sehr flotter, mal gängiger Groove, der die Songs in der Live-Version durchzog. Brauchte das überraschte Publikum anfangs noch ein paar Anläufe, um in den Beat zu kommen, gab es nach ein paar Minuten keine Hemmungen mehr. "Ab jetzt ist nichts mehr unmöglich", sang König Boris. Und so fühlte es sich zumindest an.Links zu diesem Artikel:
(Quelle: salzburg24)