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Lange Haftstrafen für Homosexuelle in Nigeria

Veröffentlicht: 13. Jänner 2014 20:17 Uhr
Homosexuelle Paare, die heiraten oder öffentlich ihre Zuneigung zeigen, können in Nigeria künftig mit langjähriger Haft bestraft werden. Trotz internationaler Proteste unterzeichnete Präsident Goodluck Jonathan diesen Monat ein entsprechendes Gesetz. Die Regelung entspreche "den kulturellen und religiösen Wertevorstellungen" der Nigerianer, die "zu mehr als 90 Prozent" gegen Homo-Ehen seien.

Das Parlament hatte schon im vergangenen Mai grünes Licht für das Gesetz gegeben. Es sieht bis zu 14 Jahre Gefängnis für Eheschließungen und zivilrechtliche Partnerschaften zwischen Schwulen oder Lesben vor. Wer "seine Liebesbeziehung zu einem Menschen des gleichen Geschlechts direkt oder indirekt öffentlich zeigt", kann mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden. Die gleiche Strafe ist für die Gründung und Unterstützung von Klubs oder Organisationen für Schwule und Lesben vorgesehen.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International hatten vehement gegen die Gesetzesverschärfung protestiert. US-Außenminister John Kerry kritisierte die nigerianische Staatsführung am Montag dafür, dass sie die Versammlungs- und Meinungsfreiheit ihrer Bürger "auf gefährliche Weise" beschränke und Verfassungsklauseln zum Schutz der Menschenrechte aushöhle.

In Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, ist die Diskriminierung von Schwulen und Lesben an der Tagesordnung. Die Gesellschaft ist stark religiös geprägt. Etwa die Hälfte der Nigerianer sind Christen, die andere Hälfte sind Muslime. Auch traditionelle Religionsformen sind weit verbreitet.

Laut Amnesty International schüren viele Regierungen in Afrika Homophobie, anstatt Gewalt gegen Schwule und Lesben zu bekämpfen. In mehr als 30 Ländern südlich der Sahara gelten homosexuelle Handlungen demnach als Straftat und werden als "Akte gegen die natürliche Ordnung" qualifiziert.

(Quelle: salzburg24)

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