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Lenzing: Sparen reicht nicht, "alles am Prüfstand"

Das Sparprogramm für das oberösterreichische Unternehmen Lenzing reicht nicht aus
Veröffentlicht: 28. Mai 2014 15:10 Uhr
Der Faserhersteller Lenzing gab am Mittwoch überraschend weitere Einsparungen bekannt. Da die Preisentwicklung am Weltmarkt für Viskosefasern nach wie vor "sehr unbefriedigend" sei, seien "weitere Maßnahmen" notwendig.

"Es wird alles auf den Prüfstand gestellt", so Vorstand Peter Untersperger in einer Ad hoc-Mitteilung. Ob ein weiterer Jobabbau droht, ist vorerst nicht bekannt.

Lenzing will "Strategische Neuausrichtung"

Weitere "Kostenoptimierungen" seien unumgänglich, so der Vorstand. "Wir werden im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung auch Entscheidungen treffen müssen, welche Produkte wir an welchen Standorten langfristig mit der höchsten Qualität und zu optimalen Kosten herstellen können. Dabei wird es keine Tabus geben", findet Untersperger drastische Worte.

Millionen sparen

Die für das Jahr 2014 erzielten Einsparungen von über 60 bis 80 Mio. Euro reichten nicht aus. Auch die angepeilten Kosteneinsparungen in Höhe von bis zu 160 Mio. Euro bis zum Jahr 2016 müssten angesichts der Marktentwicklung nochmals erhöht werden. Lenzing gab im November 2013 bekannt, konzernweit bis zu 600 Vollzeit-Jobs zu streichen, 390 davon in Österreich.

Jobangst geht um

Bei den Lenzing-Beschäftigten geht nun wieder die Jobangst um. Ein Jobabbau könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es am Mittwoch. Ganze Fabriken sollen nach derzeitigem Wissensstand aber nicht geschlossen werden. Lenzing leidet unter den fallenden Faserpreisen. Gegenüber dem vierten Quartal 2013 hätten die Preise noch einmal um 15 Prozent nachgegeben. Der Preisverfall zwang Lenzing bereits im November 2013, ein umfassendes Sparpaket aufzusetzen, das neben einem drastischen Mitarbeiterabbau auch geringere Investitionen umfasste. Nun räumte der Vorstand ein, dass die angepeilten Kosteneinsparungen von bis zu 160 Mio. Euro bis zum Jahr 2016 nicht ausreichen. Wie hoch sie stattdessen ausfallen sollen, ließ das Unternehmen offen.

Lenzing hofft auf Hilfe von Oberösterreich

Von der öffentlichen Hand ist offenbar Hilfe gewünscht. Der Faserkonzern will Betriebsrat sowie "politische Entscheidungsträger" über die "schwierige Marktsituation" informieren und um "bestmögliche Unterstützung" ersuchen, so das Unternehmen in der Pflichtmitteilung. Das Land Oberösterreich könnte mit Forschungsförderung oder Ausbildungspaketen helfen, nannte man gegenüber der APA als Beispiele.

Viele Unklarheiten

Mittwochmittag ließ sich der börsenotierte Konzern öffentlich jedenfalls nicht in die Karten blicken. Es werde darüber nachgedacht, "welche Produkte wir an welchen Standorten langfristig mit der höchsten Qualität und zu optimalen Kosten herstellen können", formulierte Lenzing in einer Ad-hoc-Mitteilung.

(Quelle: salzburg24)

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