Salzburg bildet in Bezug auf Wohnen mit Wien und Innsbruck die Top 3 der teuersten Städte in Österreich. Aufgrund der hohen Nachfrage nach günstigen Wohnungen, ist im März ein Musterprojekt in Schwaz umgesetzt worden, das mit einer Miete von 350 Euro für eine 70-Quadratmeter-Wohnung aufwartet. Ermöglicht wird dies durch Einsparungen bei Lift-, Keller- und Parkplatzkosten.
Größtes Problem bleiben Grundstückskosten
Die Genossenschaft "Neue Heimat Tirol" sorgt mit dem Pilotprojekt bundesweit für Aufsehen. Hier werden geförderte Mietwohnungen mit einer Monatsmiete von fünf Euro pro Quadratmeter inklusive Umsatzsteuer, Betriebs- und Heizkosten angeboten, berichten die Salzburger Nachrichten am Montag. Möglich wurde dies durch günstig zur Verfügung gestellten Grund der Gemeinde. "Das wird auch der Knackpunkt bei der Umsetzung eines solchen Projektes in Salzburg sein", gibt Thomas Aichhorn aus dem Büro von Landesrat Hans Mayr gegenüber SALZBURG24 an.
Low-Budget-Wohnungen: Exkursion soll Klarheit bringen
"Man kennt das Tiroler Projekt ja auch nur aus der Ferne. Es gibt hier einige Parameter, die man sich noch genau anschauen muss. Wir sind hier gerade am Organisieren eines Termins, bei dem man sich das vor Ort genau von der Neuen Heimat Tirol erklären lässt", so Aichhorn. Neben den Grundstückpreisen müsse demnach auch geklärt werden, wie die Ausstattung im Detail aussieht. Des Weiteren ließen sich die Kosten niedriger halten, indem wohnen und parken entkoppelt wird.
Grüne warnen vor Ghettoisierung
Vor einer Konzentration von Low-Budget-Wohnungen in einzelnen Objekten warnt die Bürgerliste (die Grünen der Stadt Salzburg) in einer Aussendung am Montag. "Im sozialen Wohnbau geht es um Integration. Eigene Low-Budget-Häuser würden aber das genaue Gegenteil bewirken und zu Konzentration statt Integration führen – und das kann einfach nicht unser Ziel sein“, so Gemeinderätin Ulrike Saghi, Vorsitzende des Sozialausschusses.
"Es kommt natürlich darauf an, wie man ein solches Objekt bewohnbar macht. Ob das nun an soziale Kriterien gebunden ist oder was auch immer. Dazu sollte aber eben der Termin im Vorfeld dienen“, nimmt Aichhorn Stellung in Bezug auf die Kritik der Grünen. Geplant ist dieser Termin für den Zeitraum zwischen Mai und Juni.
(Quelle: salzburg24)