Auch für Peter Hajek (Public Opinion Strategies) und David Pfarrhofer (market) ist die Mehrheit der beiden Regierungsparteien nach der Wahl nicht gesichert. "Fix ist nix", meinte Hajek. Noch vor zwei Monaten hätte er gesagt, die Große Koalition "ist gesetzt", jetzt könne man einen Verlust der Mehrheit aber nicht mehr ausschließen, so der Meinungsforscher.
Der Grund dafür ist unter anderem der Aufwärtstrend von BZÖ und NEOS, der in den jüngsten Umfragen abzulesen ist. Als Grund dafür sieht Hajek einen "relativ guten Wahlkampf" der beiden Parteien. Beim BZÖ sei dieser auf Parteichef Josef Bucher zugeschnitten gewesen, auch die TV-Duelle hätten die Orangen gestärkt. Und die NEOS hätten es "trotz niedrigen Budgets" geschafft, "eine ungeheure Mediencoverage" zustande zu bringen, so Hajek.
Pfarrhofer geht zwar davon aus, dass sich eine Mandatsmehrheit für Rot-Schwarz "eher ausgeht", abschätzbar sei dies aber nicht. Wenn sowohl BZÖ wie auch NEOS einziehen, "wird es für SPÖ und ÖVP schwerer, die Mandatsmehrheit zu bekommen", sagte er.
Noch nicht ganz entschieden ist laut Meinungsforschern der Kampf um Platz zwei. Die Experten orten bei der ÖVP einen dezenten Abwärtstrend, bei der FPÖ hingegen einen leichten Trend nach oben. Hier sei eine Prognose nicht wirklich möglich, es könne auch sein, dass der Abstand zwischen den beiden am Sonntag sogar größer als in den Umfragen ist, meinte Hajek. Zuletzt lag die ÖVP in den Umfragen zwischen 22 und 23 Prozent, die FPÖ zwischen 19 und 21 Prozent.
Dass der erste Platz für die SPÖ fix scheint, könnte laut Bachmayer auch eine Gefahr für die Kanzler-Partei sein: Denn damit könnte die SPÖ bei der Stammwählerschaft ein Mobilisierungsproblem bekommen.
Einen leichten Abwärtstrend im Umfrage-Ranking sehen die Experten bei den Grünen. Zuletzt hatte OGM die Partei bei 14 Prozent gelistet. Hajek verwies darauf, dass die Öko-Partei bei den Landtagswahlen in Salzburg und Kärnten zwar über den Erwartungen abgeschnitten hatten - am Sonntag glaubt er aber nicht, dass es hier große Überraschungen geben wird.
Einen Trend nach unten orten die Experten auch beim Team Stronach. Laut Hajek könnte dies auch mit den TV-Autritten Frank Stronachs zu tun haben, in denen er laut Umfragen "sehr schlecht" abgeschnitten hatte.
(Quelle: salzburg24)