Tausende Menschen säumten die Straße, auf der der Sarg vom Flughafen Mthatha nach Qunu gebracht wurde. Viele sangen und tanzten, Kinder schwenkten Flaggen. "Es ist so gut, dass Madibas Geist wieder nach Hause kommt und nicht anderswo bleibt", sagte Debe Onke, nachdem der Konvoi vorbeigefahren war. Die Stimmung war eher jubelnd als betrübt.
Das Dorf selbst ist seit Tagen für die Öffentlichkeit gesperrt. Nur die Anrainer dürfen noch in die Nähe des Mandela-Hauses. Von weitem sieht man bereits das große weiße Zelt, in dem am Sonntag der erste Teil der Beerdigung stattfinden wird.
Etwa 4.500 Gäste, darunter 26 Staats- und Regierungschefs, deren Stellvertreter oder Vertreter von Königshäusern werden erwartet. Darunter sind auch Prinz Charles aus England, der iranische Vizepräsident Mohammad Shariatmadari, der ehemalige französische Premierminister Lionel Jospin und der amerikanische Baptistenprediger Jessie Jackson.
Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger und Erzbischof Desmond Tutu dagegen ist nach eigenen Worten nicht eingeladen. "Ich hätte mir sehr gewünscht, an der Beerdigung teilzunehmen, um jemanden zu verabschieden, den ich liebte und schätzte. Aber es wäre respektlos, uneingeladen zu kommen", wurde er am Samstag von der Nachrichtenagentur Sapa zitiert. Tutu hatte dafür gekämpft, dass Mandela während des Apartheit-Regimes aus dem Gefängnis entlassen wurde, in den vergangenen Jahren hatte er allerdings die regierende Partei ANC kritisiert.
Nach dem offiziellen Teil soll Mandela gegen 10.00 Uhr von seiner Familie und wenigen engen Freunden zum Grab gebracht werden. Nach Angaben von Clan-Chefs wird es zahlreiche Rituale geben. Die Traditionen des Xhosa-Volkes verlangten das Schlachten eines Ochsen, werden sie von Sapa zitiert. Das Grab liege auf einem Hügel, der weiten Ebene der Transkei zugewandt.
(Quelle: salzburg24)