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Marcel Hirscher freut sich nur mäßig auf Sotschi

Marcel Hirschers Vorfreude auf Sotschi hält sich in Grenzen
Veröffentlicht: 14. Jänner 2014 10:17 Uhr
Marcel Hirscher freut sich auf Schladming und Kitzbühel mehr als auf die Olympiade in Sotschi. Grund ist die angespannte politische Situation. Sorgen um seine eigene Sicherheit macht er sich allerdings nicht.
SALZBURG24 (Melanie Berger)

Terroranschläge, Reisewarnungen, politische Diskussionen, Boykottdebatten - vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi kommt vielerorts wenig Vorfreude auf. Das trifft auch für Österreichs Ski-Superstar Marcel Hirscher zu. Der Salzburger macht sich vor der Reise nach Russland viele Gedanken über Dinge, die seiner Meinung nach rund um Olympia eigentlich nichts verloren haben.

Hirscher: „Unruhe ist uncool"

"Eigentlich sollte man als Sportler mit einer Freude zu Olympia fahren, dass es besser nicht geht. Aber natürlich mache auch ich mir meine Gedanken", meinte der Salzburger im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Und alleine schon, dass ich mir Gedanken mache, ist eigentlich schon traurig. Die Unruhe im Vorfeld ist nicht so cool", sagte Hirscher. "Dass wir darüber nachdenken, ob Freunde mitfliegen sollen, ob die Familie mitfliegen soll - das sind Gedanken, die wir uns eigentlich nicht machen sollten. Denn das sollte bei einem Fest wie Olympia selbstverständlich sein", meinte der 24-Jährige. Nicht zuletzt die zwei blutigen Anschläge mit 34 Toten in Wolgograd haben jedoch auch bei Hirscher Spuren hinterlassen.

Keine Sorgen um eigene Sicherheit

Sorgen um seine eigene Sicherheit hat Hirscher aber nicht. "37.000 Soldaten stehen parat. Wahrscheinlich wird das Olympische Dorf der sicherste Platz der Welt sein." Besonders ärgerlich sind für Hirscher die Diskussionen, wonach die Sportler Olympia boykottieren sollten. "Es ist ja fast schon so, dass wir Sportler uns rechtfertigen müssen, dass wir da überhaupt hinfahren. Das halte ich für einen schlechten Witz und einen Wahnsinn", erklärte der zweifache Gesamtweltcup-Sieger. Denn in diesem Fall liege der Ball ganz klar beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC), das die Spiele an Sotschi vergeben hat. "Da müssen sich die Personen Gedanken machen, die die Spiele vergeben. Es kann nicht sein, dass danach ein Sportler kritisiert wird, nur weil er zu den Olympischen Spielen reist."

Vergabe fragwürdig

Man müsse sich schon fragen, was die Auswahlkriterien bei den Vergaben seien. "Ich weiß es nicht, ich kann es nicht beurteilen. Aber man hört halt immer sehr viele Aussagen und Gerüchte, wie so eine Vergabe zustande kommt. Auf diese Gerüchte will ich aber nicht näher eingehen." 2018 rund um Olympia in Südkorea werde die Situation "nicht viel anders sein". Dass die Spiele in wenigen Tagen auch in seiner Heimat Salzburg hätten stattfinden können, daran will Hirscher gar nicht denken. "Das wäre unglaublich geil gewesen." Doch die Salzburger Bewerbung hatte ja gegen Sotschi den Kürzeren gezogen. So ist es wenig verwunderlich, dass Hirschers Vorfreude auf die anstehenden Klassiker in Wengen, Kitzbühel und Schladming deutlich größer als jene auf Sotschi ist. "Die Vorfreude auf die Jänner-Rennen ist viel größer als die Vorfreude auf das größte aller Dinge für einen Sportler überhaupt", meinte Hirscher, der angesichts der kommenden Rennen sagte: "Jetzt geht's Schlag auf Schlag, das ist wirklich geil und pusht einen nach vorne. Diese Rennen sind nicht umsonst Klassiker, jedes hat seinen eigenen Charakter und Charme." (APA)

(Quelle: salzburg24)

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