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Mehr als 100 Schülerinnen in Nigeria verschleppt

Veröffentlicht: 16. April 2014 22:50 Uhr
Die mehr als 100 in Nigeria verschleppten Schülerinnen sind in eine Hochburg der islamistischen Gruppe Boko Haram gebracht worden. Das sagten am Mittwoch mehrere Eltern unter Berufung auf Mädchen, denen die Flucht gelungen war. Soldaten und Bürgerwehrmitglieder durchsuchten einen Wald nahe der Schule in Chibok im nordöstlichen Bundesstaat Borno.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte die sofortige Freilassung der Mädchen. Drei Mädchen konnten flüchten und die Bewohner im Gebiet von Chibok unterrichten, wie Lawal Zanna sagte, Vater einer der verschleppten Schülerinnen. Demnach brachten die Entführer ihre Geiseln in den Konduga-Distrikt, Teil des Sambisa-Waldes. Das Gebiet gilt als Bollwerk von Boko Haram, die dort gut befestigte Lager unterhalten soll.

Zwei andere Bewohner von Chibok, die nicht namentlich genannt werden wollten, stützten den Bericht des Vaters. Demnach flüchteten die drei Mädchen, als die Entführer ihnen die Erlaubnis erteilten, auf die Toilette zu gehen. Mit Hilfe von Hirten gelangten sie zurück nach Chibok.

Bornos Gouverneur Kashim Shettima sagte Journalisten, bislang hätten 14 Geiseln fliehen können. Für Informationen, die zur Rettung der Übrigen beitrügen, setzte er eine Belohnung von 50 Millionen Naira (215.000 Euro) aus.

"Sie haben meine Tochter entführt, ich weiß nicht, was ich tun soll", sagte eine Mutter aus Chibok, die anonym bleiben wollte. Sie forderte die nigerianische Regierung auf, die Kidnapper zu fassen. "Sie dürfen nicht zulassen, dass die Träume unserer Tochter von diesen Mördern zerschlagen werden." Der Vater einer Schülerin sprach von einem "Albtraum". Die ganze Stadt sei wegen der Massenentführung der Schülerinnen in Trauer.

Ban verurteilte "diesen skandalösen Vorfall", wie sein Sprecher in New York erklärte. Die Schülerinnen müssten sofort gesund zu ihren Familien zurückkehren, forderte der UNO-Generalsekretär.

Zuvor hatte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton die Entführung "aufs Schärfste" verurteilt. Sie sei "besorgt über die zunehmende Häufigkeit und Ausbreitung terroristischer Angriffe", fügte Ashton in einer in Brüssel veröffentlichten Erklärung hinzu. "Die EU steht an der Seite der Menschen und der Regierung von Nigeria im Kampf gegen Terrorismus und Gewalt und für Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte."

Für die Tat wurde die islamistische Gruppe Boko Haram verantwortlich gemacht. Schwerbewaffnete Männer hatten am Montagabend ein Mädchengymnasium überfallen und mehr als hundert Schülerinnen gezwungen, auf Lastwagen zu steigen. Laut Verteidigungsministerium befanden sich zunächst 129 Mädchen in der Gewalt der Islamisten. Augenzeugen zufolge töteten die Angreifer einen Polizisten und einen Soldaten auf dem Gelände. Bei der Suche waren auch Hubschrauber im Einsatz.

(Quelle: salzburg24)

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