Außerdem gibt es nach UN-Angaben mehr als 3.400 Verletzte. Die Bevölkerung der Ostukraine leide unter einer Schreckensherrschaft prorussischer Separatisten, hieß es in dem Bericht weiter.
Zusätzlich löste sich vergangene Woche das ukrainische Parlament auf. Angesichts des Bruchs der Regierungskoalition in der Ukraine hat Ministerpräsident Arseni Jazenjuk seinen Rücktritt erklärt. Er ziehe die Konsequenzen aus der Auflösung der Regierungskoalition, erklärte Jazenjuk am Donnerstag im Parlament in Kiew. Präsident Petro Poroschenko begrüßte den Schritt, damit ein kompletter politischer Machtwechsel im Land erzielt werden könne.
Entführen, foltern und exekutieren
Um ihre Macht zu sichern, würden die bewaffneten Gruppen Menschen entführen, einsperren, foltern und exekutieren. Die straff organisierten und militärisch stark ausgerüsteten Rebellen hätten ihre Aktivitäten gegen die ukrainischen Regierung weiter intensiviert, heißt es in dem Bericht der UNO. Auch Regierungstruppen hätten mit verstärkten Angriffen reagiert. Kämpfen in besiedelten Gegenden seien zahlreiche Zivilisten zum Opfer gefallen, Tausende seien geflohen.
Artillerie, Panzer und Raketen in der Ukraine
"Beide Seiten müssen verhindern, dass noch mehr Zivilisten getötet werden", forderte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay. Das Vorgehen sowohl der Separatisten, als auch der Armee müsse unter Umständen als Verletzung des humanitären Völkerrechts eingestuft und verfolgt werden. Bei Kämpfen in Donezk und Luhansk hätten beide Seiten schwere Waffen in bewohnten Gegenden eingesetzt, darunter Artillerie, Panzer und Raketen.
Absturz von MH17
Einen traurigen Höhepunkt erreichte die Krise Mitte Juli, als ein Passagierflugzeug der Malaysian Airlines in der Ostukraine absürzte und knapp 300 Menschen starben.
Die US-Regierung hat am Sonntag angebliche Beweise dafür vorgelegt, dass russische Soldaten über die Grenze hinweg ukrainische Streitkräfte beschossen haben. Das Büro des Nationalen Geheimdienstdirektors veröffentlichte Satellitenaufnahmen, die zwischen dem 21. und 26. Juli entstanden sein sollen.
Allerdings haben schon am Sonntag neue Kämpfe in der Region verhindert, dass Beobachter an die Stelle gelangen. Ein Abflauen der Gefechte ist nicht zu erwarten, zumal die ukrainische Armee auf dem Vormarsch gegen die prorussischen Separatisten zu sein scheint. Die Idee einer bewaffneten Schutztruppe für Helfer an der Absturzstelle setzt Den Haag vorerst nicht um.
(SALZBURG24/APA)
Links zu diesem Artikel:
- Kämpfe stoppen MH17-Ermittlungen
- US-Beweise für russischen Attacken
- Krisensitzung des ukrainischen Parlaments
- Regierung in der Ukraine zurückgetreten
(Quelle: salzburg24)