Zunächst bekannte sich niemand zu den Taten. In der Vergangenheit hatten zumeist sunnitische Aufständische Schiiten angegriffen. Im Irak werden jedes Monat Hunderte Zivilisten getötet. Das weckt Erinnerungen an die bürgerkriegsähnlichen Zustände von vor einigen Jahren. Die sunnitische Minderheit fühlt sich diskriminiert durch die von dem schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki angeführte Regierung.
Zuvor griff das irakische Militär nach dem Sturm von Jihadisten auf die Universität der Stadt Ramadi ein. Wie irakische Medien berichteten, nahmen die Sicherheitskräfte am Samstag den Campus nach wenigen Stunden wieder ein und befreiten die Studenten und Mitarbeiter aus den Händen der Bewaffneten.
Die Angreifer auf die Universität waren den Angaben nach Kämpfer der terroristischen Miliz Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL/Daash). Laut Staatsfernsehen wurden alle Geiseln befreit. Insgesamt seien 25 Jihadisten in die Universität eingedrungen. Ihr mutmaßlicher Anführer Abu Ataa al-Halabi sei von Sicherheitskräften getötet worden. Einige der Milizionäre hätten Sprengstoffgürtel umgebunden gehabt, hieß es.
Die Jihadisten hatten den Angriff in der Früh gestartet. Wie das Nachrichtenportal Sumaria News meldete, sprengten sie ein Gebäude der Sicherheitskräfte auf dem Campus in die Luft sowie eine Brücke, die die Universität mit dem Stadtzentrum verbindet.
In der Provinz Al-Anbar liefern sich Aufständische seit Monaten heftige Kämpfe mit Regierungstruppen. Aus der Provinz sind nach UN-Angaben wegen der andauernden Kämpfe inzwischen mehr als 400.000 Menschen geflohen.
(Quelle: salzburg24)