Eine deutliche Mehrheit der Österreicher (74 Prozent) sieht Roma und Sinti gegenwärtig von Verfolgung, Vertreibung und rassistischer Gewalt betroffen. 68 Prozent der Befragten finden, dass Roma und Sinti in Europa eine besonders diskriminierte Gruppe sind. In Bezug auf Österreich stimmten dieser Aussage 54 Prozent zu. Maßnahmen zur Unterstützung von Roma und Sinti gegen Benachteiligungen (zum Beispiel Sozialberatung und Arbeitsmarktprojekte) befürworten 59 Prozent der Bevölkerung.
Für den Sozialbarometer, durchgeführt von SORA und Spectra, befragt die Volkshilfe in regelmäßigen Abständen die österreichische Bevölkerung zu sozialpolitischen Themen. Die aktuelle Umfrage (Februar 2014), die am Donnerstag präsentiert wurde, beruht auf 1.065 Face-to-Face-Interviews mit Personen ab 15 Jahren.
Roma sind keine homogene Gruppe, sie kommen aus verschiedenen nationalen und religiösen Zugehörigkeiten. Gemeinsam sei ihnen, dass sie, historisch gewachsen, immer noch Diskriminierung ausgesetzt sind und überproportional von Armut, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung betroffen sind, sagte Fenninger.
An die Politik richtete er die Forderungen nach Sensibilisierungsarbeit und einer "Antiziganismus-Strategie", um Vorurteile abzubauen. Alle Gesellschaftsbereiche seien aufgerufen, um "positive Bilder von Roma zu generieren". Usnija Buligovic, Koordinatorin des arbeitsmarktpolitischen Roma-Projekts Thara, sprach sich für den Ausbau von Angeboten wie Sozialberatungsstellen, Maßnahmen im Bildungsbereich und Projekten zur Integration in den Arbeitsmarkt aus. Außerdem forderte sie einen Roma-Beauftragten in der Politik und auf EU-Ebene einen eigenen Kommissar für die Integration der Roma.
Die ethnische Gruppe der Roma und Sinti bildet mit geschätzten neun bis 12 Millionen Angehörigen eine der größten europäischen Minderheiten. Laut Angaben der Volkshilfe leben in Wien Schätzungen zufolge rund 100.000 Roma.
(Quelle: salzburg24)