Unter Vorsitz des EU-Energiekommissars Günther Oettinger verhandeln die Energieminister Alexander Nowak (Russland) und Juri Prodan (Ukraine) sowie die Chefs der Gaskonzerne beider Staaten, Alexej Miller (Gazprom) und Andrej Kobolew (Naftogas). Anfang Juni waren sich beide Seiten nach Angaben Oettingers zwar nähergekommen, konnten sich aber noch nicht einigen.
Die Ukraine hatte am 2. Juni rund 786 Millionen US-Dollar (577 Millionen Euro) für bis zum 1. April aufgelaufene Gasschulen bezahlt. Danach verblieben immer noch Schulden in Höhe von 1,45 Milliarden Dollar (1,05 Milliarden Euro), die beglichen werden müssen.
Die Ukraine lehnt auch den von Gazprom vom 1. Juni an geforderten Preis von 485,5 Dollar pro 1.000 Kubikmeter Gas strikt ab. Sie will eine erneute Preissenkung auf 268,50 Dollar je Kubikmeter Gas erreichen. Diesen Preis hatte sie zwischen Jänner und März zahlen müssen. Es handelte sich um ein Zugeständnis der russischen Regierung, nachdem der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch von einem Assoziierungsabkommen mit der EU abgerückt war.
Nach dem Sturz Janukowitschs erhöhte Russland den Preis. Einen Preisnachlass will Moskau der Ukraine nicht mehr geben. Die meisten europäischen Länder zahlen zwischen 300 und 400 Dollar. Angeblich könnte Russland aber bei einem Preis von 380 Dollar zum Einlenken bereit sein, sofern andere Vertragsbedingungen stimmen.
Die EU ist unter anderem an einer Einigung zwischen Russland und der Ukraine interessiert, weil ein russischer Lieferstopp auch die durch die Ukraine laufenden Erdgaslieferungen an die EU unterbrechen könnte.
(Quelle: salzburg24)