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Nahrungsmittelbranche oft im Visier von Erpressern

Veröffentlicht: 11. April 2013 14:36 Uhr
Die Lebensmittelbranche ist in den vergangenen Jahren immer wieder in das Visier von Erpressern geraten. Die Polizei und die Unternehmen verfolgen dabei meist eine sehr restriktive Informationspolitik. Folgend eine Übersicht über die bekannten Fälle mit österreichischer Beteiligung.

Februar 2013 - Der österreichische Getränkehersteller Red Bull wird zum Opfer eines Erpressers. Dem Unternehmen wird erst in Briefen, dann per E-Mail damit gedroht, Dosen mit Fäkalkeimen zu verunreinigen, wenn eine Geldsumme nicht gezahlt wird. Die Staatsanwaltschaft wird eingeschaltet. Am 11. April wird der mutmaßliche Erpresser, ein 47-jähriger Niederösterreicher, am vereinbarten Geld-Übergabeort in Mödling in Niederösterreich von der Spezialeinheit Cobra festgenommen. Sein Motiv dürften finanzielle Schwierigkeiten gewesen sein, Getränke wurden keine kontaminiert.

November 2012 - Die thailändische Polizei nimmt im Badeort Pattaya einen Österreicher fest, der eine deutsche Supermarktkette um einen zweistelligen Millionenbetrag erpresst haben soll. Der 61-jährige Salzburger, der schon länger in Thailand lebt, ist per internationalem Haftbefehl gesucht worden. Er soll gedroht haben, mit Botox vergiftete Lebensmittel in Filialen der Kette zu hinterlegen und dann über Medien die Öffentlichkeit zu informieren.

Oktober 2010 - Die versuchte Erpressung des österreichischen Süßwarenherstellers Manner und des Feinkostunternehmens Wojnar sorgt für Aufsehen. Der Fall endet schließlich mit der Festnahme des 27-jährigen Täters. Der Deutsche hinterließ in mehreren Geschäften präparierte Mozartkugeln und Thunfischaufstriche. Er forderte mehrere 100.000 Euro, die zum Teil ausgezahlt worden sind. Im Anschluss an eine Geldabhebung kann ihn die Tiroler Polizei auf der Autobahn stellen. Der Mann wird zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

Oktober 1997 - In Niederösterreich geht der Gendarmerie ein Erpresser ins Netz, der eine Supermarkt-Kette um zehn Millionen Schilling (726.728 Euro) erleichtern wollte und mit der Vergiftung von Lebensmitteln gedroht hat. Als Motiv gibt der Arbeitslose hohe Schulden an.

Juli 1997 - Zwei Steirer werden nach der versuchten Erpressung eines internationalen Lebensmittelkonzerns gefasst. Die Männer haben nach Angaben der Wiener Polizei mit der Vergiftung von Lebensmitteln in ganz Österreich gedroht und 25 Millionen Schilling (1,82 Mio. Euro) verlangt.

Mai 1997 - "Ihre Firma wurde von uns für eine Geldbeschaffungsaktion ausgesucht. Kurzum fordern wir von Ihnen den Betrag von 25 Millionen Schilling (1,82 Mio. Euro)", heißt es in einem Schreiben, das in der Wiener Meinl-Zentrale eintrudelt. Gezeichnet ist die Botschaft "mit freundlichen Grüßen - die Organisation für Geldbeschaffung". In acht weiteren Briefen erhöhen die Erpresser ihre Forderung auf 100 Millionen Schilling (7,27 Mio. Euro), falls die Polizei Wind von der Sache bekommen sollte. Bei Nichtzahlung drohen die Männer, Waren des Lebensmittel-Konzerns mit Rattengift und Zyankali zu versetzen. Die Erpresser werden festgenommen.

Juli 1996 - Ein 37-jähriger britischer Computerfachmann wird in Wien wegen der versuchten Erpressung von Lebensmittelfirmen verhaftet, als er von einem Konto Geld abheben will. Er soll insgesamt 250.000 Pfund (283.897 Euro) von fünf Lebensmittelkonzernen verlangt haben. Andernfalls drohte er, ihre Produkte mit mikrobiologischen Organismen zu vergiften.

(Quelle: salzburg24)

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