Der neue Landesparteisekretär sieht einen schwierigen Wahlkampf auf sich zukommen. Dennoch glaubt er an die Zurückeroberung der absoluten Mehrheit in der Stadt, wie er am Mittwoch bei seiner offiziellen Vorstellung sagte. Seine Aufgabe sieht er darin, den Menschen zu zeigen, dass die SPÖ als einzige Partei Wien zukunftsfit machen könne.
"Wir müssen die Funktionäre motivieren und den Bürgern klar machen, dass die Sozialdemokratie dafür verantwortlich ist, dass Wien so gut dasteht, wie es derzeit dasteht", meinte Niedermühlbichler. Dann werde man auch eine erfolgreiche Wahl schlagen. Seine neue Funktion bezeichnete der derzeitige Präsident der Mietervereinigung als "herausfordernde Aufgabe" und bedankte sich herzlich für das Vertrauen der Partei.
Die absolute Mehrheit zurückzuerobern sei sein klares Ziel, betonte Niedermühlbichler. "Denn das ist sicher der beste und einfachste Weg für Wien", meinte der gebürtige Tiroler. Wenn es sich nicht ausgehe, könne man immer noch über eine Fortführung der Koalition mit den Grünen nachdenken. Derzeit gebe es jedenfalls eine gute Zusammenarbeit.
Bürgermeister Michael Häupl lobte das Organisations- und Kommunikationstalent des neuen Parteimanagers, das er unter anderem bei der Reorganisation der Mietervereinigung unter Beweis gestellt hätte. Dazu verbinde die beiden eine langjährige Freundschaft und, wie Niedermühlbichler ergänzte, eine glühende Begeisterung für den Fußballverein Austria Wien.
"Er kennt die Partei", erklärte Häupl die Entscheidung für Niedermühlbichler: "Und er zeigt, dass Parteiarbeit auch Spaß machen kann." Denn den Schweiß, der hinter Politik natürlich stecke, soll man - geht es nach dem Bürgermeister - im besten Falle wie im Zirkus nicht sehen. Wichtig sei auch das Verhältnis zwischen Landesparteisekretär und Landesparteiobmann (Häupl selbst, Anm.). "Und unser Verhältnis ist optimal", freute sich der Stadtchef. Man sei vertraut im Umgang miteinander und habe voneinander keine Überraschungen zu erwarten.
Ende August bzw. Anfang September will Häupl seinen Vorschlag dann auch dem Landesparteivorstand unterbreiten, der die Entscheidung für den neuen Parteisekretär offiziell absegnen muss. Niedermühlbichler selbst will diese Zeit nutzen, um sich in den nächsten Tagen und Wochen die Situation anzusehen und "notwendige Schlüsse daraus zu ziehen". Auf jeden Fall sei er für einen schweren Kampf gerüstet, denn einen solchen habe er bereits in seiner Zeit in der Bezirksvertretung der Inneren Stadt geführt, erklärte er.
Häupl bedankte sich bei dieser Gelegenheit auch erneut für die Arbeit des scheidenden Landesparteisekretärs Christian Deutsch. Es seien sechs sehr schöne und sehr gute Jahre gewesen. Nach zwei ausführlichen Gesprächen habe er sich dann der Argumentation Deutschs zu seinem Rückzug nicht mehr entziehen können. Deutsch hatte am Montag überraschend sein Amt zurückgelegt. Fix scheint jedoch, dass Katharina Schinner, seit Oktober 2013 Stellvertreterin von Christian Deutsch, auch weiterhin im Amt bleibt. "Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit", verkündete Niedermühlbichler.
(Quelle: salzburg24)