Bernanke hatte bereits mit der Absage der wichtigen Fed-Konferenz in Jackson Hole Ende August ein Zeichen der Amtsmüdigkeit gesetzt. Es wird weitgehend erwartet, dass Bernanke zum Abschluss seiner zweiten Amtszeit Ende Jänner abtritt. Als aussichtsreichste Kandidatin für die Nachfolge wird Vizechefin Janet Yellen gehandelt, die Bernanke auch auf der wichtigen Notenbanker-Tagung in Wyoming vertreten wird.
Auch dem früheren Finanzminister Lawrence Summers und dem afroamerikanischen Bankenexperten Roger Ferguson werden gute Chancen auf die Bernanke-Nachfolge nachgesagt. Bereits im Herbst könnte Obama die Weichen für den Wachwechsel an der Spitze der Fed mit seinem Personalvorschlag stellen. Dann bliebe noch genügend Zeit für die erforderliche Bestätigung im Senat.
Der Präsident verglich Bernanke mit dem langjährigen FBI-Chef Robert Mueller, der sich bereiterklärt hatte, zwei Jahre länger im Job zu bleiben als geplant und in den nächsten Monaten abtreten dürfte. Gleichwohl war er voll des Lobes für die Arbeit des Fed-Chefs. "Ich denke, Bernanke hat hervorragende Arbeit geleistet", sagte Obama.
Bernanke amtiert bereits seit 2006 und steht wie kein anderer für eine expansive Geldpolitik und Rekord-Niedrigzinsen in den USA im Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise. Diese Strategie hat dem bärtigen Wirtschaftswissenschaftler den Spitznamen "Helikopter-Ben" eingebracht.
(Quelle: salzburg24)