In einer leidenschaftlichen Rede rief er die Bürger zu mehr Engagement auf, warnte aber auch vor überzogenen Erwartungen: "Machen wir uns nichts vor, die Aufgabe wird nicht leicht sein." Obama - der erste schwarze Präsident der USA - sprach zu Zehntausenden Menschen in Washington, die sich zum Gedenken an die berühmte "I-have-a-dream"-Rede des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King Jr. am 28. August 1963 versammelt hatten. Der "Marsch auf Washington" und die aufrüttelnde Rede des Baptisten-Predigers King war damals ein Fanal für die Bürgerrechtsbewegung.
"Amerika, ich weiß, der Weg wird lang, aber ich weiß, dass wir es schaffen können", rief Obama den Menschen vor dem Lincoln Denkmal am Mittwoch zu. "Ja, wir werden stolpern, aber ich weiß, dass wir wieder aufstehen werden." Die Bürgerrechtsbewegung habe Amerika verändert. "Weil sie weiter marschierten, veränderte sich Amerika."
Bereits zuvor hatte Obama in einem Radiointerview erklärt: "Es genügt nicht, nur einen schwarzen Präsidenten zu haben." King sei neben dem früheren Präsidenten Abraham Lincoln - der die Sklaverei verbot - die Persönlichkeit in der US-Geschichte, die er am meisten bewundere.
Einige Zuschauer vor dem Lincoln-Denkmal - wo damals auch King sprach - protestierten zugleich gegen einen Militärschlag der USA gegen Syrien. Sie hielten Schilder hoch mit der Aufschrift "Kein Krieg in Syrien". Zum Gedenken an die Rede läuteten in vielen Orten des Landes die Kirchenglocken.
Vor 50 Jahren durften zwei von drei Afroamerikanern nicht wählen, Schwarze durften Schulen nicht zusammen mit Weißen besuchen, nicht mit ihnen im Kino sitzen oder dieselbe öffentliche Toilette benutzen. Heute bekleiden neben Obama mehrere Afroamerikaner hohe politische Ämter, darunter Justizminister Eric Holder und die Sicherheitsberaterin des Weißen Hauses, Susan Rice.
(Quelle: salzburg24)