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ÖÄK-Vize Mayer relativiert "Herzstechen"-Sager

Veröffentlicht: 21. Jänner 2014 15:10 Uhr
Als "bisschen eine unglückliche Formulierung" hat Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, seinen "Herzstechen"-Sager bezeichnet. Er hätte lieber von "Bagatellfällen" in den Ambulanzen sprechen sollen, sagte er zur APA. Mayer hatte zuvor gefordert, nicht gleich bei "ein bisschen Herzstechen um 23.00 Uhr" ins Spital zu gehen.

Mayer blieb gegenüber der APA dabei, dass es ein Regulativ im Bereich der Selbstzuweisung brauche. Eine Möglichkeit wäre etwa, die Patienten - außer in Notfällen - nur noch mit Überweisung vom Allgemeinmediziner oder Facharzt in die Ambulanzen zu lassen. Welche Bagatellfälle er mit dem "Herzstechen" gemeint hat? Das könnten Nervenreizungen zwischen den Rippen sein, so Mayer, und auch "wenn man sich überfrisst, kann man Beschwerden im Brustkorb haben". "Der, der glaubt, er stirbt, der soll zu uns kommen", relativierte er.

Für Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger ist mit Brustschmerz nicht zu spaßen. Er könne ein Signalzeichen für einen Herzinfarkt oder eine Lungenembolie sein, und all das bedürfe einer sofortigen Behandlung. Mayer habe das "wirklich leicht missverständlich formuliert", ihm aber am Telefon versichert, Zustände wie ein verrissenes Kreuz gemeint zu haben. Für den Kammerchef ist die Sache damit erledigt.

Wechselberger plädiert jedenfalls dafür, das medizinische Angebot außerhalb der Spitäler auszubauen. Derzeit gebe es Defizite vor allem in der zeitlichen Verfügbarkeit der niedergelassenen Ärzte, aber auch beim von den Krankenkassen bezahlten Behandlungsangebot. Den Ambulanz-Zugang nur noch auf Zuweisung zu ermöglichen, kann er sich vorstellen.

Gesundheitsminister Stöger betonte beim Ministerrat, dass Menschen, die Hilfe brauchten, auch versorgt werden müssten. Mayers Äußerung sei "sicher ein falscher Zugang", so Stöger, der bezweifelte, dass diese Haltung direkt aus der Ärztekammer komme. Der Minister verwies auf die Gesundheitsreform, durch die die Patienten am "Best Point of Service" - ob Praxis oder Spital - versorgt werden sollen.

Auch Hermann Leitner, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, plädiert für einen Ausbau des extramuralen Angebots. Ob die jüngste Gesundheitsreform genügend Impulse in diese Richtung gibt, bezweifelt er. Eine Finanzierung aus einer Hand und damit Anreize, die Patienten vom Spital in den niedergelassenen Bereich umzuleiten, gebe es weiterhin nicht. "Es ist leider ein Jammer."

(Quelle: salzburg24)

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