Konkret gehe es dabei um fünf Verträge mit einem Gesamtvolumen von rund 39,4 Millionen Euro. Pilz legte dabei unter anderem eine Tabelle vor, in dem die jeweiligen Vertragspartner, der Gegenstand der Geschäfte sowie die Zeitpunkte des Abschlusses der Geschäfte sowie deren Bestätigung aufgelistet sind. Die Vertragspartner waren die "Magna Steyr Powertrain" bzw. die "Magna Steyr Fahrzeugtechnik" sowie die Firma Fiat und deren Tochter Ferrari. Der erste Kontrakt wurde Mitte Juli 2002 abgeschlossen, der letzte Ende Oktober 2005.
"Es besteht der Verdacht, dass es sich samt und sonders um geschwindelte Gegengeschäfte handelt", sagte Pilz. In der Bundeshauptstadt ermittle die Staatsanwaltschaft bereits. "Es ist möglich, dass Frank Stronach noch vor der Nationalratswahl vom Staatsanwalt befragt wird", meinte Pilz. Er glaube jedoch, dass Stronach selbst nichts von diesen "gefälschten Gegengeschäften"gewusst habe. Der Magna-Konzern habe seinen Namen hergegeben für Schein-Gegengeschäfte und habe seinen "Stempel draufgegeben". Magna hätte etwa mit Fiat auch ohne diese Konstruktion "ohnedies Geschäfte" gemacht, fügte Pilz hinzu.
Das Rüstungsgeschäft sei in Wahrheit ein "Autogeschäft" mit der "Achse" Magna und dem Anteilseigner des letztlich obsiegreichen Rüstungskonzerns EADS, Daimler Chrysler, gewesen, rekapitulierte Pilz. "Der Wunsch von Daimler Chrysler und Magna war: Der Eurofighter ist zu kaufen". Die Republik müsse das Geld von EADS zurückfordern, verlangte Pilz ganz im Stile seines Wahlkampftour-Slogans. Es seien Geschäfte vorgegeben worden, die nicht existiert haben und ohnehin stattgefunden hätten. Dem Staat seien dadurch Steuern und Abgaben entgangen.
Zu den Aussagen von FPÖ-Chef Strache, wonach die frühere Parteispitze der Freiheitlichen beim Kauf der Eurofighter mitkassiert habe, meinte Pilz, es sei eigenartig weshalb der FPÖ-Chef diese "schwerwiegenden Verdachtsmomente" dem seinerzeitigen U-Ausschuss nicht gemeldet und damit verschwiegen habe. Belege für Straches These gebe es derzeit nicht.
(Quelle: salzburg24)