Veröffentlicht: 28. Mai 2012 17:17 Uhr
Die italienische Fußball-Nationalmannschaft ist am Montag von einer Razzia der Polizei wegen des Verdachts von Spielmanipulationen erschüttert worden.
Criscito nur Zeuge - Trotzdem raus aus dem EM-Kader
Laut Roberto di Martino, dem Staatsanwalt von Cremona, sei Criscito Zeuge und nicht Beschuldigter. "Ich habe damit nichts zu tun", versicherte Criscito. Der Verteidiger wurde als früherer Spieler des FC Genoa bei einem Abendessen mit Verdächtigen fotografiert. "Ich habe nur mit ein paar Genoa-Fans gegessen", verteidigte sich der 19-fache Internationale, der sich bei seinen Teamkollegen für die Aufregung entschuldigte. Demetrio Albertini, Vizepräsident des italienischen Verbandes und Delegationsleiter für die EM, stellte sich hinter Criscito. "Ich glaube seiner Version und an seine Unschuld", erklärte der frühere Milan-Mittelfeldspieler. Dennoch hätten Prandelli und der Verband entschieden, den Verteidiger aus dem Aufgebot zu entlassen. "Die EURO ist derzeit nicht sein wichtigstes Ziel", meinte Albertini. "Zuerst muss er seine Situation klären."Lazio-Kapitän festgenommen
Spiele des FC Genoa, Criscitos Stammverein, stehen wie jene von Lazio Rom, Lecce, Siena und Novara unter Manipulationsverdacht. 19 Personen wurden am Montag in einer großangelegten Aktion der Behörden festgenommen, darunter Lazio-Kapitän Stefano Mauri. Außerdem wurde Juventus-Trainer Antonio Conte, der die "Alte Dame" ohne Niederlage zum Meistertitel geführt hat, wegen seiner Vergangenheit bei Siena einvernommen. Zuletzt war Italien vor der WM 2006 von einem großen Manipulationsskandal erschüttert worden, in den auch Rekordmeister Juve involviert war. Das Nationalteam gewann noch im selben Jahr in Deutschland den WM-Titel. Am Dienstagabend testen die "Azzurri" in Parma gegen Luxemburg. Bei der EM-Endrunde treffen die Italiener in Gruppe C auf Titelverteidiger Spanien, Kroatien und Irland. (APA)(Quelle: salzburg24)