Alle zivilen Mitarbeiter des UN-Einsatzes UNMISS seien bereits aus Bor in die Hauptstadt Juba verlegt worden, teilte die UN am Sonntag mit. Die UN-Friedenstruppen in Unity und Bor sollen aber verstärkt werden. "Wir verlassen den Südsudan nicht", sagte die UN-Sonderbeauftragte Hilde Johnson.
Ein Mitarbeiter der Regierung berichtete am Sonntag, alle Mitglieder der Landesregierung von Unity seien aus der Landeshauptstadt Bentiu geflohen. Dort soll bei einem Angriff ein Parlamentsmitglied getötet worden sein. In einem früheren Bericht war von einem getöteten Regierungsmitglied die Rede gewesen.
Am Samstag hatten Rebellen bei Bor zwei US-Militärflugzeuge beschossen und zum Abdrehen in Richtung Uganda gezwungen. Dabei seien vier US-Soldaten verletzt worden, bestätigte das UN-Afrika-Kommando Africom. Die Flieger hatten Zivilisten aus dem Gebiet bergen sollen, wo zuvor bei einem Angriff auf eine UN-Basis 20 Zivilisten sowie zwei indische UN-Blauhelmsoldaten getötet worden waren.
US-Präsident Obama und UNO-Generalsekretär Ban riefen zu einer Verhandlungslösung des Konfliktes auf. Aus dem Weihnachtsurlaub in Hawaii halte Obama engen Kontakt zu seinen Sicherheitsberatern in Washington, teilte das Weiße Haus mit. Er habe das Team angewiesen, mit der UN dafür zu sorgen, dass Militärangehörige und Zivilisten in Sicherheit gebracht werden. Deutschland hat seine Bürger bereits ausgeflogen; Kenia hat Truppen in die Region Jonglei entsandt, um 1.600 Kenianer heim zu holen.
Hintergrund der vor rund einer Woche ausgebrochenen Unruhen ist ein Machtkampf von Präsident Salva Kiirs mit seinem im Juli entlassenen Stellvertreter Riek Machar. Im Südsudan leben mehrere verfeindete Volksgruppen. Es wird befürchtet, dass sich die Kämpfe zu einem Bürgerkrieg ethnischer Gruppen ausweiten.
Der britische Außenminister Hague forderte seine Landsleute zum Verlassen des krisengeschüttelten Südsudan auf. Die Regierung werde am Montag ein Flugzeug in die Hauptstadt Juba schicken, um alle Briten außer Landes zu bringen.
(Quelle: salzburg24)