Veröffentlicht: 08. Dezember 2011 10:44 Uhr
Am Mittwoch gastierten die Red Hot Chili Peppers in der Wiener Stadthalle. Ein Kult-Band ohne Frage - doch wurden die scharfen Schoten ihrem Ruf auch gerecht?
Hitfeuerwerk der RHCP
Natürlich brachten die RHCP, so die Kurzform der Gruppe, zahlreiche Hits mit. Bei "Otherside" übernahm das Publikum im ausverkauften Saal erstmals den Backgroundgesang, den es gegen Ende des regulären Sets bei "Under The Bridge" (wie fast immer souverän interpretiert) und "Californication" perfektionierte. Von "I'm With You" gab es lediglich drei Beiträge, wobei jedoch das hymnische "The Adventures Of Rain Dance Maggie" (untermalt vom vielleicht stimmigsten Teil der insgesamt überaus effektiven Licht- und Videoshow) und der schwindelerregende Hochgeschwindigkeitssong "Goodbye Hooray" ausrechnet zu den Höhepunkten der Darbietung zählten.Red Hot Chili Peppers oben ohne
Die Faszination der einst wilden Buben liegt sicherlich zum nicht unwesentlichen Teil in ihrem Image. Da enttäuschte die Stamm-Mannschaft der Red Hot Chili Peppers nicht: Flea erschien überhaupt gleich ohne Shirt, benutzte später seine Wangen als Percussions und lief auf den Händen über die Bühne. Das zweite Gründungsmitglied, Sänger Anthony Kiedis, präsentierte einen wunderbar geschmacklosen Schnauzer und hatte rasch Frack und T-Shirt ausgezogen. Stimmlich gab er sich keine Blöße, wiewohl er hart gegen die kompakt und laut aufspielenden Kollegen ansingen musste.Chilis pur
Im Gegensatz zu vielen Genossen, die im fortgeschrittenen Karriere-Alter auf Tournee gehen, verzichteten die Chilis auf das Sicherheitsnetz, möglichst gefällig zu agieren. Da gab es Gegensätze (etwa nach einem harten "Look Around" mit dem ruhigen, atmosphärisch intensiven "Parallel Universum" abrupt die Gangart zu wechseln), wilde Jams (inklusive Kinghoffers kurzer Interpretation von Ultravox' "Vienna") und ebenso viele poppige Melodien wie funkige Rhythmen. Wobei der Kracher "Give It Away" vom legendären "Blood Sugar Sex Magik" als letzte Zugabe der Red Hot Chili Peppers nach anfangs eher verhaltenen Reaktionen das Parkett endgültig in einen Dancefloor verwandelte.(Quelle: salzburg24)