Mehr als 3000 Sicherheitskräfte waren aufgeboten, um nach dem blutigen Konflikt mit der Opposition Übergriffe zu verhindern. Nach Angaben von Yinglucks Sicherheitsberater Paradorn Pattanatabut nahmen zum Höhepunkt der Kundgebung am Samstagabend 100.000 Demonstranten teil, am Sonntagnachmittag noch 30.000. Die Opposition sprach von deutlich niedrigeren Zahlen. Ziel war offenbar eine Machtdemonstration des Yingluck-Lagers in der monatelangen Auseinandersetzung mit der Opposition, bei der bereits 24 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt wurden.
Thailand ist seit Jahren tief gespalten zwischen dem königstreuen Lager und der Partei des 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. Die Opposition verdächtigt den ins Ausland geflüchteten Unternehmer, bis heute hinter den Kulissen die Strippen zu ziehen und die Puea Thai Partei seiner Schwester Yingluck zu kontrollieren. Seit Monaten fordert die Opposition den Rücktritt Yinglucks. Ihr drohen Anklagen wegen Amtsmissbrauchs und Pflichtverletzungen, die zur ihrer Amtsenthebung führen könnten.
"Wir habe der Elite gezeigt, dass sie Thailand niemals in eine Diktatur verwandeln wird", sagte Rothemden-Anführer Jatuporn Prompan am Samstag vor der jubelnden Menge. Wenn es einen Putsch gebe oder ein "illegaler Regierungschef" ernannt werde, müssten die Drahtzieher mit einem Aufstand der Rothemden rechnen. "Es ist besser zu sterben, als als Sklaven zu leben."
Bei der Niederschlagung von Protesten der sogenannten Rothemden waren 2010 insgesamt 90 Menschen getötet und weitere 1900 verletzt worden. Die Kundgebung in Bangkok soll am Montag enden.
(Quelle: salzburg24)