Zu den Hintergründen der Tat wurden zunächst keine Angaben gemacht. Leonarda war Anfang des Monats auf einem Schulausflug in Frankreich vor den Augen ihrer Mitschüler von Polizisten aus einem Bus abgeführt und mitsamt ihrer Familie abgeschoben worden, nachdem ihr Asylantrag abgelehnt worden war. Der Vorfall löste landesweite Schülerdemonstrationen gegen die brachiale Abschiebung aus.
Unter dem Eindruck der Proteste bot Frankreichs Staatschef Hollande der 15-Jährigen an, ohne Familie nach Frankreich zurückzukehren. Damit trat er einen neuen Sturm der Entrüstung los. Die Jugendliche wies Hollandes Angebot zurück.
"Ich will nicht allein sein in Frankreich, ich werde meine Familie nicht aufgeben", sagte Leonarda. Auch ihre Brüder und Schwestern müssten zur Schule gehen können, sagte Leonarda. Es sei "Rassismus", ihrer Familie die Rückkehr nach Frankreich zu verweigern.
Der Staatschef sicherte nur dem Mädchen allein die Wiederaufnahme zu, "wenn sie ihre Schulzeit in Frankreich fortsetzen will". Die umstrittene Abschiebung der 15-Jährigen mit ihrer Familie in das Kosovo sorgt in Frankreich seit Tagen für Aufregung.
Innenminister Valls will trotzdem an seiner harten Linie gegen illegal in Frankreich lebende Ausländer festhalten. "Nichts wird mich von meinem Kurs abbringen", sagte der sozialistische Politiker der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche".
(Quelle: salzburg24)