Malala hatte sich im Swat-Tal Pakistans, wo die radikalislamischen Taliban Mädchen den Schulbesuch verwehren, für ihr Recht auf Bildung eingesetzt. Malala überlebte einen Mordanschlag im Oktober 2012. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Birmingham in Großbritannien und geht dort zur Schule. Indes bekräftigten die Taliban, dass sie erneut versuchen würden, Malala zu töten, "selbst in den USA oder in Großbritannien".
Schulz kündigte an, dass Malala persönlich nach Straßburg kommen werde, um die Auszeichnung am 20. November in Empfang zu nehmen. "Malala hat nicht nur für ihr eigenes Recht auf Schulbesuch gekämpft, sondern sie hat auch andere Mädchen ermutigt, zur Schule zu gehen, in einem Land, in dem viele Erwachsene nicht diesen Mut haben", sagte Schulz. Über die Preisvergabe entscheiden die Chefs der sieben Fraktionen und der Präsident des Europaparlaments. Die Entscheidung für Malala fiel nach Angaben von Fraktionssprechern einstimmig.
Die Auszeichnung ermutigt die Bewegung für gerechte Bildung in Pakistan. Zahra Arshad, Koordinatorin der Dachorganisation Pakistanische Koalition für Bildung, begrüßte die Entscheidung und sagte, Malala sei weltweit zum Symbol für das Recht auf Bildung geworden. "Auf den Zug für mehr Bildung, den Malala in Gang gesetzt hat, wollen viele Mädchen aufspringen. Es liegt nun in der Verantwortung der Regierung, allen Kindern Zugang zu hochwertiger Bildung zu sichern", sagte Arshad.
Mitbewerber waren der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden und drei Menschenrechtsaktivisten aus Weißrussland, darunter der inhaftierte Ales Beljazki. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis "für die Freiheit des Geistes" wird seit 1988 vergeben. Er ist benannt nach dem russischen Atomphysiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989).
(Quelle: salzburg24)