Zu hohes Haftungsrisiko, zu hohe Verantwortung für eine reine Privatveranstaltung von Reichen, das ist die Kritik der Bürgerliste (BL). “Das könnte sich zu einem Fass ohne Boden entwickeln”, so BL-Klubchef Helmut Hüttinger. Der Bürgerlistenpolitiker verlangt, dass auch der millionenschwere Verein der Osterfestspiel-Freunde in die neue Gesellschaft einsteigen soll. Hüttingers Vorschlag wäre für den Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) noch denkbar. Ein gleichzeitiger Ausstieg des Tourismusförderungsfonds dagegen nicht: “Das halte ich für einen absoluten Witz, jetzt zu sagen, wir sind da nicht mehr dabei. Das gefährdet die Zukunft der Osterfestspiele”, so Schaden im ORF.
Der in der Landesregierung für Tourismus ressortzuständige LHstv. Wilfried Haslauer (ÖVP) schlägt laut ORF eine Beteiligung des Altstadtverbandes vor, was Schaden ablehnt: “Da zahlt die Hälfte wiederum die Stadt. Wir würden dann zweimal zur Kasse gebeten und zweimal in die Haftung genommen werden.”
Haslauer sieht das anders: “Der Herr Bürgermeister hat zur Kenntnis zu nehmen, dass es nicht in seinem Ermessen liegt, sich andere Gesellschafter zu wünschen. Er hätte über zehn Jahre als Mitglied des Kuratoriums der Osterfestspiele und der Karajan-Stiftung leicht die Möglichkeit gehabt, für finanzielle Ordnung zu sorgen. Er soll die Kirche im Dorf lassen.”
Schaden solle nicht öffentlich Kritik üben, sagte Haslauer. “Wenn er Kritik üben kann oder will, dann soll er einmal Selbstkritik üben. Das würde mir sehr gut gefallen. Ich habe es einfach satt, dass die Stadt sich aus allem und jedem zurückzieht und das Land finanzieren lässt. Wenn einmal an einer konstruktiven Lösung gearbeitet wird, dann ist es dem Bürgermeister wieder nicht recht.” Man könne da nur noch den Kopf schütteln, meinte Haslauer im ORF. Wie eine Lösung des Konflikts aussehen soll, sei noch völlig unklar. Es müsse rasch eine Lösung gefunden werden. Sonst könnte nämlich ein Abgang der künstlerischen Hauptdarsteller aus Salzburg, der Berliner Philharmoniker, aus Salzburg folgen.
Die Steuerberaterin Brigitte K. setzte sich in den “Salzburger Nachrichten” (“SN”) gegen alle Anschuldigungen zur Wehr, die ihr – unter anderem von LH Gabi Burgstaller (SPÖ) – im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für die Salzburger Osterfestspiele entgegengebracht werden. Kein Wort von den Verdächtigungen sei wahr. “Ich weise sämtliche Anschuldigungen in allen Punkten zurück”, so die Steuerberaterin zu den “SN” (Mittwochsausgabe). “Es war nicht meine Aufgabe, Höhe von Beträgen oder Ausmaß von Tätigkeiten zu prüfen. Ich hatte nicht die Position eines Kaufmännischen Direktors. Ich war als Buchhalterin beauftragt”, sagte K. Sie habe ihre Anwälte beauftragt, die gebotenen rechtlichen Schritte einzuleiten – unter anderem werde sie gegen Burgstaller eine Klage wegen Ruf- und Kreditschädigung einbringen: auf Unterlassung, auf Widerruf sowie auf Ersatz des durch unwahre Behauptungen ihr allenfalls entstehenden Schadens, so die Steuerberaterin in den “SN”.
(Quelle: salzburg24)