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Schlagabtausch in Nahost - Krawalle bei Begräbnis

Veröffentlicht: 04. Juli 2014 20:40 Uhr
Palästinenser haben sich bei der Trauerfeier für den in Jerusalem getöteten 16-jährigen Jugendlichen am Freitag gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Auch der Schlagabtausch zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen wurde trotz Berichten über eine mögliche Waffenruhe mit Angriffen von beiden Seiten fortgesetzt.

Die Leiche des getöteten 16-Jährigen wurde in eine Palästinenserflagge gehüllt durch Ost-Jerusalem getragen und der Tote als Märtyrer geehrt. An mehreren Orten warfen Palästinenser Steine auf Polizisten. Diese reagierten mit Tränengas und Blendgranaten.

Berichte über Verletzte oder Festnahmen lagen zunächst nicht vor. Die Polizei hat zusätzliche Einsatzkräfte in der Stadt stationiert. Außerdem wurde Männern unter 50 Jahre der Zugang zum Komplex der Al-Aksa-Moschee untersagt. Sie ist das wichtigste Heiligtum der Muslime in der Stadt und oft Ausgangspunkt für gewaltsame Proteste nach den Freitagsgebeten.

Die Familie des Jugendlichen und Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas sehen den Jugendlichen als Opfer eines Rachemordes. Er war nach der Beerdigung dreier jüdischer Schüler verschleppt worden, die im Westjordanland getötet worden waren. Israel macht die radikal-islamische Hamas für diese Tat verantwortlich. Sie hat sich bisher nicht dazu geäußert. Die Täter sind auf der Flucht.

Israel und militante Palästinenser im Gazastreifen haben ihren Schlagabtausch trotz Berichten über eine mögliche Waffenruhe auch am Abend fortgesetzt. Die israelische Armee hat am Freitagabend erneut Ziele im Gazastreifen angegriffen. Ein Kampfflugzeug habe drei Einrichtungen der Hamas attackiert, teilte eine Sprecherin der israelischen Armee mit. Israel reagiere damit auf den andauernden Beschuss aus dem Gebiet am Mittelmeer.

Militante Palästinenser feuerten nach Militärangaben am Freitag 14 Raketen auf den Süden Israels ab. Die israelische Armee hatte am Morgen mit Artilleriebeschuss reagiert.

Medienberichten zufolge gab es parallel Bemühungen um eine Feuerpause. Die palästinensische Zeitung "Al-Quds" ("Jerusalem") berichtete, die radikalislamische Hamas und Israel hätten sich unter ägyptischer Vermittlung auf einen Stopp der gegenseitigen Angriffe geeinigt. Von israelischer Seite wurde dies nicht bestätigt.

Die israelische Armee hatte am Donnerstag Bodentruppen an den Rand des Gazastreifens verlegt. Israel betont aber, es sei nicht an einer weiteren Eskalation interessiert. In der Nacht zum Freitag kam es zum ersten Mal seit Tagen nicht zu israelischen Luftangriffen in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer.

Seit Ende November 2012 gilt eine stets brüchige und von beiden Seiten immer wieder missachtete Waffenruhe. Sie beendete einen achttägigen blutigen Schlagabtausch zwischen Israel und der Hamas.

Auslöser der jüngsten Eskalation war die Entführung und Tötung dreier israelischer Jugendlicher und der mutmaßliche Racheakt an dem palästinensischen Teenager. Die Familie des 16-Jährigen aus Ost-Jerusalem beschuldigt israelische Siedler, den Jugendlichen ermordet zu haben. Der israelische Polizeisprecher Micky Rosenfeld betonte jedoch, ein krimineller Hintergrund sei weiterhin nicht auszuschließen.

(Quelle: salzburg24)

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