Es brauche jetzt "dringend sozialpartnerschaftliche Kultur auch in der Lehrergewerkschaft", so Schmied. Wenn Spindelegger sich nun "in Stellung bringt", sehe sie das als "große Chance, Bewegung in das Thema zu bringen". Sie hoffe sehr auf den Erfolg des Vizekanzlers, der ja auch ÖVP-Chef sei, verwies Schmied darauf, dass die Lehrergewerkschaft eben auch VP-dominiert sei.
Gebremst wurde seitens der Unterrichtsministerin, was die Überlegungen von Kanzler Faymann angeht, das Lehrerdienstrecht auch ohne Segen der Gewerkschaft umzusetzen. Faymann habe recht, dass dies technisch möglich wäre, auf der anderen Seite habe man aber in Österreich ein hohes Kulturgut der Sozialpartnerschaft und daher plädiere sie dafür, auf dem Verhandlungsweg ins Ziel zu kommen.
Faymann und Schmied rührten indessen am Mittwochfrüh in einer Wiener Schule mit verschränktem Ganztagesunterricht die Werbetrommel für diese Schulform. Bei einer Visite in der Ganztagsschule Neubau befand der Kanzler, man sollte diese Schulform "mehr propagieren". Derzeit sei sie an fünf Prozent der Schulen zu finden, "das ist mehr als in der Vergangenheit, aber ein bisschen wenig". Schmied verwies auf die Anstrengungen um den Ausbau von ganztägigen Angeboten, für den der Bund auch "sehr viel Geld in die Hand" nehme.
Faymann räumte ein, dass es in der Bevölkerung "viele Vorurteile" gegen die Ganztagsschule gebe. So befürchteten die Eltern, die Kinder würden durch den langen Schultag überfordert oder eine Teilnahme an außerschulischen Freizeitangeboten werde erschwert. Aber es sei "wichtig, die Vorteile zu sehen", meinte der Kanzler. Einer davon: "Wenn man nach Hause kommt, ist die Aufgabe schon gemacht." Es sei ja auch "kein Zufall, dass die teuren Privatschulen dieses Modell haben".
(Quelle: salzburg24)