"Wir sind erst am dritten Tag, nachdem es passiert ist. Wir müssen alle vorsichtig sein mit unseren Einschätzungen", betonte Kehm. Dennoch waren es zumindest keine schlechteren Nachrichten, die seine Managerin bei einer chaotischen Presserunde vor zahlreichen Kamerateams überbrachte. "Es gab keine Veränderungen, weder im positiven noch im negativen", sagte sie. Schumacher schwebt damit vor seinem 45. Geburtstag an diesem Freitag weiter in Lebensgefahr.
"Es liegt noch ein langer Weg vor ihm", hatte Jean-Francois Payen vom behandelnden Ärzteteam bereits am Dienstag in Grenoble betont. Nachdem Schumacher am Montagabend um 22.00 Uhr operiert worden war, hatten die Mediziner die Situation um den siebenfachen Weltmeister "etwas besser unter Kontrolle". Bei dem zweistündigen Eingriff war ein Hämatom auf der linken Hirnseite entfernt worden. Die Operation war ohne Komplikationen verlaufen.
Wie schon die Ärzte am Dienstag wies auch Managerin Kehm darauf hin, dass man nur von Stunde zu Stunde und Tag zu Tag schauen könne. Zu schwer sind die Kopfverletzungen, die sich Schumacher bei seinem Skiunfall am Sonntag in Meribel zugezogen hat.
Schumacher hatte unmittelbar vor seinem Unfall einem auf der Piste gestürzten Freund geholfen. Anschließend sei Schumacher in den Tiefschneebereich zwischen zwei Pisten gefahren, hatte seine Managerin unter Hinweis auf Schilderungen von Begleitern berichtet. Dort sei der 44-Jährige beim Ansatz zu einer Kurve gegen einen Felsen gefahren und in die Luft geschleudert worden. Kopfüber sei er dann auf einen weiteren Felsen gestürzt, sagte Kehm vor Journalisten. Schumacher erlitt dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, nach seiner Einlieferung in Grenoble war er sofort notoperiert worden.
Mit der zweiten Operation gelang es den Ärzten, den Innendruck in Schumachers Schädel zu verringern. "Wir haben mehr Zeit gewonnen", sagten die Mediziner. Es gebe Phasen der Stabilität, dann aber auch wieder Veränderungen, hieß es am Dienstag. Schumacher habe immer noch zahlreiche Blutgerinnsel im Gehirn. Die anderen Hämatome seien schwerer zugänglich als das, das zuletzt entfernt worden sei.
Neben der Familie hofft auch die ganze Sportwelt auf eine Genesung Schumachers. "Ihm kann jetzt allein der liebe Gott helfen, er entscheidet Dinge, die wir nicht verstehen können", sagte Niki Lauda gegenüber der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit".
(Quelle: salzburg24)