Bei seinem Abschiedsbesuch im Weißen Haus dürften viele Erinnerungen hochkommen: Hier hatten der damalige israelische Regierungschef Yithak Rabin und Palästinenserführer Yasser Arafat am 13. September 1993 die Osloer Friedensverträge mit einem Handschlag besiegelt.
Vor 20 Jahren wurde Peres - damals Außenminister - dann gemeinsam mit Rabin und Arafat für seine Rolle im Versöhnungsprozess zwischen Israel und den Palästinensern mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ein Frieden in Nahost lässt allerdings bis heute auf sich warten: Zu Monatsbeginn traf Peres sich mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmoud Abbas und Papst Franziskus noch einmal zu einem Friedensgebet im Vatikan.
Ungeachtet aller Rückschläge gilt Peres als unerschütterlicher Optimist und einer der wenigen beliebten israelischen Politiker im Ausland. Im Verlauf seiner Karriere hat er sich vom umstrittenen linksorientierten Politiker zur nationalen Vaterfigur gewandelt.
Der Friedensvisionär, 1923 als Sohn eines Holzhändlers im damaligen Ost-Polen geboren, ist allerdings auch als Vater des israelischen Atomprogramms bekannt. Er war 1934 ins damalige Palästina eingewandert. Als junger Mann Mitglied der jüdischen Untergrundarmee Hagana, begann er 1946 seine politische Karriere in der Arbeitspartei (HaAvoda) und übernahm im Laufe der Jahrzehnte mehrere Ministerämter.
Nach der Ermordung Rabins am 4. November 1995 übernahm er dessen Amt und wurde zum zweiten Mal Ministerpräsident. Nur sechs Monate später verlor er jedoch die Wahl, aus der Benjamin Netanyahu als Sieger hervorging.
(Quelle: salzburg24)