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Snowden nutzte angeblich auch Kollegen-Passwörter

Ex-Kollegen verrieten Snowden offenbar Passwörter
Veröffentlicht: 08. November 2013 12:43 Uhr
Der frühere NSA-Mitarbeiter Edward Snowden hat sich offenbar mit Passwörtern seiner Kollegen Zugang zu vertraulichen US-Geheimdienstdaten verschafft, die er an die Medien weitergab. Aus Ermittlerkreisen der US-Regierung erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, einige Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA eines Spähpostens auf Hawaii hätten Snowden ihre Login-Daten überlassen.

Die Mitarbeiter seien befragt und suspendiert worden. Eine weitere mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, Snowden habe insgesamt 20 bis 25 Kollegen mit der Begründung zur Herausgabe ihrer Passwörter gebracht, er benötige sie für seine Tätigkeit als System-Administrator.

Die NSA wollte sich nicht zu den Angaben äußern. Sie zeigen, dass offenbar Sicherheitslücken oder Verstöße gegen die Vorschriften eine bedeutende Rolle in dem größten Enthüllungsskandal in der 61-jährigen Geschichte der NSA spielten.

Reuters hatte im vergangenen Monat berichtet, dass die USA aus technischen Gründen die Installation einer speziellen Software auf ihrem Stützpunkt auf Hawaii verschoben hatten, mit der interne Zugriffe auf brisante Daten verhindert werden. Snowden hielt sich im vergangenen Frühjahr für rund einen Monat auf Hawaii auf. In dieser Zeit verschaffte er sich Zugang zu Zehntausenden als geheim eingestuften Dokumenten der NSA.

Die US-Regierung geht davon aus, den Umfang der Daten, die Snowden runtergeladen hat, gut einschätzen zu können. Aus Kreisen der Ermittler verlautete indes, es könne noch nicht gesagt werden, über welche und wie viele Daten Snowden tatsächlich verfüge.

Snowden hält sich derzeit in Russland auf, wo er vorübergehendes Asyl erhalten hat. Die Geheimdienst-Affäre belastet auch das Verhältnis Deutschlands zu den USA, seitdem Berichte kursierten, wonach Bundeskanzlerin Angela Merkel von der NSA ausspioniert worden sein soll.

Das Vertrauen in die USA ist laut einer aktuellen Umfrage in Deutschland durch die Abhöraffäre nach unten gerasselt. Nach dem aktuellen ARD-"Deutschlandtrend" werden die USA inzwischen wie zu Zeiten der in Deutschland unbeliebten Regierung unter Präsident Georg W. Bush bewertet. Gerade mal 35 Prozent der Befragten halten die Obama-Regierung noch für einen verlässlichen Partner - im November 2009, also vor vier Jahren, waren es noch 76 Prozent gewesen.

Bezüglich der Frage, ob Snowden in Deutschland Asyl bekommen sollte, ist die Bevölkerung gespalten. Dafür sind laut dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" 46 Prozent der Bürger, auch wenn dadurch das Verhältnis zu den USA stark belastet werden würde. Aber ebenfalls 46 Prozent der Befragten sind dagegen.

(Quelle: salzburg24)

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